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3. Die B á um e.

Grüne Bäume, kühle Schatten,
In den Wåldern, auf den Matten,
Send dem Wandrer immer hold!
Wollt an seine Straß' euch stellen,
Schüßend euch ihm zugesellen
In des Mittags schwüler Gluth!

Hat das Stadtthor mich empfangen, Such ich wieder mit Verlangen Nach dem ersten grünen Baum, Der mit seinen frischen Zweigen Mir den rechten Weg will zeigen Zu dem besten kühlen Wein.

Euch begrüß ich auch, ihr Linden,
Mag euch gern auf Mårkten finden,
Dicht und kugelrund belaubt.
In des Abends Feierstunde

Führt mich die gewohnte Runde
Immer zu den Bäumen hin.'

Vöglein in den Wipfeln fingen,
Und die Funkenwürmchen schwingen
Ihre Lichter in dem Grün;
Unten wollen sich ergehen,
Die im Dunkel sich, verstehen
Beffer als im Sonnenschein.

Heim in meines Mädchens Garten Grünen Bäume vieler Arten,

Doch vor allen preis' ich dich,
Baum, in dessen glatten Rinden
Unfre Namen find zu finden
Und ein flammend Herz darum.

Haben oft dabei gesessen Und des Scheidens gar vergessen, Meinenb, daß wir wåren eins, Wenn wir so in eins verschlungen, So von einem Brand burchdrungen Unfre beiden Namen sah'n.

4. Heimkehr.

Vor der Thüre meiner Lieben

Hång' ich auf den Wanderskab,
Was mich durch die Welt getrieben,
Leg' ich ihr zu Füßen ab.

Wanderlustige Gedanken,

Die ihr flattert nah und fern,
Fügt euch in die engen Schranken
Ihrer treuen Urme gern.

Was uns in der weiten Ferne
Suchen hieß ein eitler Traum,
Zeigen und der Liebe Sterne
In dem traulich kleinen Raum.

Schwalben kommen hergezogen

Segt euch, Vöglein, auf mein Dach!
Habt euch müde schon geflogen
Und noch ist die Welt nicht wach.

Baut in meinen Fensterräumen Eure Häuschen weich und warm Singt mir zu in Morgenträumen Wanderlust und Wanderharm!

-

V.

Radegundis und Amalfred,

oder

die lehten Alt- Thüringer.

Bon

E. M. Bottiger.

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