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Dr. Julius Petzholdt,

Bibliothekar Sr. Kön. Hoheit des Prinzen Johann Herzogs zu Sachsen,
d. Z. Secretair der naturwissenschaftl. Gesellschaft zu Dresden, Mitglied des
Kön. Philolog. Seminars u. d. griech. Gesellschaft zu Leipzig, Ehrencorrespondent
der Kais. öffentl. Bibliothek zu St. Petersburg.

Halle,

Druck und Verlag von H. W. Schmidt.

BIBLIOTHECA

MAXIMILIAN IL

REGIS

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[1.] Die Bibliotheken der Vereinigten Nordamerikanischen Staaten und Jewett in Washington.

Die Vereinigten Nordamerikanischen Staaten haben hinsichtlich der Gründung, Organisirung und Vermehrung von Bibliotheken in neuerer Zeit einen Riesenschritt vorwärts gethan. Während die gesammte Union zu Anfang der 1790er Jahre nicht mehr als einige 30 Bibliotheken oder Bücherdepots mit noch lange nicht 100,000 Bänden besessen hatte, beläuft sich der jetzige Besitz auf weit mehr als 10,000 meist wohl geordnete Bibliotheken mit nahe an 4,000,000 Bänden. Zwar befinden sich unter diesen Bibliotheken nur sehr wenige grössere: nur 43 haben davon eine Bändezahl von 10 bis 20,000, blos 11 von 20 bis 50,000 und gar nur 5 von 50 bis einige 80,000 aufzuweisen; allein bei dem Eifer, den man fast in allen Staaten diesen Anstalten zugewendet hat, und zumal in Betracht mehrerer Beispiele eines verhältnissmässig überaus schnellen Emporwachsens von Bibliotheken z. B. der State Library zu Annapolis in Maryland vom Jahre 1827 an bis zu 15,000 Bänden; der Library of the University of Virginia zu Charlottesville vom J. 1825 bis 18,378; der Library of Congress zu Washington im District of Columbia vom J. 1800 bis 50,000; der Mercantile Library Association zu New-York City vom J. 1820 bis 31,674; der dortigen Library of the Union Theological Seminary vom J. 1838 bis 17,000; der Library Company and the Loganian Library zu Philadelphia in Pennsylvania vom J. 1835 von 43,884 bis 60,000; u. s. w. lässt sich erwarten, dass die Vereinigten Staaten in nicht allzuentfernter Zeit unter ihren Bibliotheken mehrere aufzuzählen haben werden, die, obschon noch in jugendlichem Alter, doch mit den bedeutenderen und älteren derartigen Anstalten des Europäischen Continentes wetteifern dürfen.*) Unter die in dieser Rücksicht

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*) In einem Punkte möchten manche Bibliotheken der Vereinigten Staaten die des Europäischen Continentes schon jetzt überholt haben Petzholdt, Anzeiger. Januar 1852.

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am meisten versprechenden Bibliotheken gehört unzweifelhaft die der Smithsonian Institution zu Washington, einer erst seit dem J. 1846 ins Leben getretenen Stiftung, die bei der fast beispiellosen Grossartigkeit, womit sie Wissenschaft und Kunst zu fördern beflissen, und die vaterländischen Erzeugnisse in diesen Fächern nach allen Erdtheilen hin zu verbreiten bemüht ist, auch für die Förderung ihrer eigenen wissenschaftlichen und Kunst-Sammlungen (Library, Museum and Gallery of Art) nur Grossartiges hoffen lässt, und dies namentlich in Betreff der Bibliothek um so zuversichtlicher, als mit deren Verwaltung ein Mann betraut ist, welcher unter allen Bibliothekaren der Gegenwart, sowohl durch seine Sachkenntniss, als auch durch seinen Eifer und seine Leistungen für die Interessen der unter seiner Leitung stehenden Sammlung und der vaterländischen Bibliotheken überhaupt eine der vorzüglichsten Stellen einnimmt. Wenige unter der grossen Schaar von Bibliothekaren verdienen als solche die Achtung ihrer Collegen in dem Maasse wie Professor Charles C. Jewett, der würdige Bibliothekar der Smithsonian Institution, der sich in weiteren Kreisen durch den fleissig und mit grosser Sorgfalt gearbeiteten Bericht über die öffentlichen Bibliotheken seines Vaterlandes *), sowie neuer

in der für das Publikum so wichtigen Veröffentlichung von Katalogen, die vielen Europäischen Bibliothekaren leider als etwas sehr Unerhebliches bei der Verwaltung der Bibliotheken gilt, von ihren transatlantischen Collegen dagegen für eine Hauptsache angesehen wird. Die oben genannte Philadelphia Library Company and the Loganian Library besitzt z. B. ausser den gedruckten Katalogen der Loganian Libr., wovon der erste 1760 und der neueste 1837 erschienen ist, eine lange Reihe solcher Verzeichnisse vom J. 1732, 1741, 1757, 1764, 1770, 1789 mit Supplem. 1793, 1794, 1796, 1798, 1799, 1801; ferner vom J. 1807; den neuesten vom Jahre 1835 mit Supplem. 1844 u. 1849.

*) Smithsonian Reports. Notices of public Libraries in the United States of America. By Charles C. Jewett, Librarian of the Smithsonian Institution. Printed by order of Congress, as an Appendix to the fourth Annual Report of the Board of Regents of the Smithsonian Institution. Washington D. C. printed for the House of Representatives. 1851. A. u. d. T.: Senate. 31st Congress, 1st Session. Miscellaneous, Nr. 120. Appendix to the Report of the Board of Regents of the Smithsonian Institution, containing a Report on the public Libraries of the United States of America, January 1, 1850. By Charles C. Jewett, etc. Washington

lich durch seinen einer Gelehrten-Commission zur Begutachtung unterbreiteten Vorschlag,,for stereotyping Catalogues by separate titles, and for forming a general stereotyped Catalogue of public Libraries in the United States" vortheilhaft bekannt gemacht hat, und dem für seine Betheiligung an zwei von der Smithsonian Institution herauszugebenden bibliographischen Werken, der Stevens'schen Bibliotheca Americana nämlich und dem allgemeinen periodischen Verzeichnisse der in Nordamerika erscheinenden Werke, die gelehrte Welt zu grossem Danke verpflichtet werden dürfte.

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printed for the Senate. 1850. 8. 207 S. Die Unterlagen zu diesem Berichte hat Jewett auf Veranlassung eines ausgegebenen Circulars von den betreff, Bibliotheksverwaltungen erhalten. Auf diesem Circulare waren,

ähnlich wie auf dem von mir behufs des Adressbuches Deutscher Bibliotheken ausgesendeten Schreiben, folg. Fragen zur Beantwortung vorgelegt gewesen: 1. By what name is the library legally designated? 2. When was it founded? 3. What number of volumes does it contain? 4. Has it collections of manuscripts, maps and charts, music, engravings, medals, coins, etc? If so, please to state the number of articles of each description. 5. Are the numbers, given in reply to the last two questions, ascertained by actually counting the volumes and articles, or are they from a conjectural estimate? 6. What has been the yearly average number of volumes added to the library for the last ten years? 7. What has been the yearly average expenditure for the purchase of books? 8. Is there a permanent fund for the increase of the library? If so, how large is it, and what sum does it yield annually? 9. How many and what officers are employed? What are the names and address of the present officers? 10. Has a building been crected expressly for the library? If so, when, of what material, and at what expense? 11. What are the dimensions, and what is the ground plan, of the library building or rooms? 12. Are the books arranged on the shelves according to subjects, or on some other system? 13. Is there a printed catalogue of the library? If so, "when was it printed, and what is its size, and the number of pages? If more than one, what is the date of each? 14. How often is the library opened, and how long is it kept open each time? 15. Who are entitled to the use of the library, and on what terms? 16. Are books lent out to read? If so, how many are taken out annually? 17. What is the yearly average number of persons consulting the library without taking away books? 18. Have the books been injured at any time by insects 19. Is there any regulation by which books may be lent by courtesy to persons at a distance? If so, what is it?

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