Imágenes de página
PDF
ePub

QUELLEN

zur

Geschichte der Stadt
Stadt Köln.

SECHSTER BAND.

Herausgegeben

von

Dr. Leonard Ennen,

Achivar der Stadt Köln.

nc.
KÖLN, 1879.

Verlag der M. DuMont-Schauberg'schen Buchhandlung.

Druck von M. Du Mont-Schauberg in Köln.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors]

Nr. 1.

Arnold Zauwelgin, Rolkin von Odendorp und Johann von Mauenheim pachten von der Stadt Köln deren Accise von der Ruthe auf zwei Jahre für eine wöchentliche Abgabe von 59 Mark.

1390, 2. Januar.

Wir 1390

Allen luden, die desen brief solen syen of hoeren lesen. Arnolt Zauwelgyn, Roilkin van Odendorp ind Johan van Mauwenheym, Bruyns sûn, burgere zo Coelne, doin kunt und bekennen oevermitz desen brief, dat wir gepeicht ind gewünnen hain weder die ersame, wyse herren richtere, scheffene, rait und andere burgere der stat van Coelne yre assyse van der vytsierroiden 1) mit allen gewoenligen nütze, vervalle ind upkomyngen, die danaf komen soilen ind moegen, die upzobůeren und zo heven in der maissen ind voigen, as man die upzoheven ind zo bûeren plach, doe sy die in yrre hant hadden, und as dat up yrre stede rentkameren cleerligen geschreven steit, des sy uns copye haent doin geven, so wie wir die heven, bûeren ind halden zwey iair lanck solen na eynander volgende, die angiengen des sevenindzwentzichsten daigs in deme maende, den man zo latyne noempt december, nyest leden na noynen, ind hain yn ind yrre stede vurschreven darumb in guden truwen geloift und mit upgereckden vyngeren lyfligen zo den heilgen geswoiren, alle wechen umber up den gudestach zo geven, zo rychten ind zo betzalen up yrre stede rentkameren nuynindvunftzich marcke yrre stede payementz, as zerzyt der betzalingen genge ind geve is, also doch, oft up eyngen gudestach alsulch hogezyde were of vur unmoyssen off umb noit yrre stede yre rentmeistere zerzyt up der rentkameren dan nyet en syessen gelt zo heyven ind zo untfangen, dat wir asdan des anderen daegs, of so wanne alre yrste die rentmeystere syessen up der rentkameren gelt zo untfangen ind zo heven, dat vurschreven gelt gantz geven und betzalen solen, gelych wir gedain haven seulden, of man up der rentkameren gesessen hedde gelt zo untfangen, sonder damit zo doin weder unsen eyt vurschreven; ind so war wir des nyet en deden, des nyet syn en moesse, dat wir asdan meyneidich, truwelois ind sicherlois worden syn, ind man uns darvur

1) Die virgula oder Weinruthe, womit der Inhalt eines Fasses gemessen wurde. Die Verordnung darüber Mscr. IV, 46, Nr. 27. Vgl. Rathspr. Nr. 3, F. 52.

1390 halden ind aichten mach. Ind hain darzo den vurschreven herren ind yrre stede zo eynre merre steetgeit betzalingen des paichtz vurschreven burgen gesat, mit namen Friderich Walrave, Johanne van Mauwenhem, Conen sun ind Goedart van Tzülpghe, burgere zo Coelne, die wir geloyven in güden truwen schadeloss zo halden, und die sich vur uns und mit uns ind mallich van yn vur all zo henden der rentmeystere vurschreven versat, verloift ind verbunden haent, also oft sache were, dat wir in betzalingen des vurschreven paichtz, so wie vur van uns geschreven steit, verbreechen of versumelich wurden, dat sy ind yre erven ind mallich van yn vur all asdan vur alsulch gebrech, des were viel off wenich, gelych as vur yrs selfs schoult behaift syn solen genoech zo doin und nummer quyt zo werden, sy noch yre erven, dat vurschreven gebrech en sy zovoerentz gentzligen ind wail verricht ind betzailt up der rentkameren der vurschreven herren, sonder wederreide. Ind so wa der vurschreven unser burgen eynich aflyvich of usslendich wurde, so solen wir asdan under den vurschreven unsen eyden bynnen viertzenaichten na deme, dat wir darumb gemaent werden, eynen anderen gelych guden burgen in des afgaenden of usslendigen stat setzen, die sich verbynden und geloyven sall zo alle deme, dar die ander unse burge zo verbunden was, in des stat he also gesat wurde, mit syme transfixbrieve durch desen brief zo stechen, damit disselve brief nyet geviciert noch gekrenckt syn en sall, sonder argelist ind geverde. Ind dis zo urkunde ind steetgeit, so hain wir Arnolt Zauwelgyn, Roilkin van Odendorp ind Johan van Mauwenheym, Bruyns sûn, burgere zo Coelne vurschreven, unse ingesegele an desen brief gehangen, besegelt na zo merre steetgeit mit ingesegelen unser burgen vurgenant zo unsen beiden. Ind wir Friderich Walrave, Johan van Mauwenhem, Coenen sün ind Goedart van Tzulphge, burgere zo Coelne, burgen vurgenant, bekennen, dat wir uns verbunden hain in alle der wys, as davur van uns geschreven steit, ind geloyven in gûden truwen alle vurgenante punte ind vurwerden vur van uns geschreven, vast ind stede zo halden, sonder eyngerleye argelist ind geverde. In urkunde unser ingesegele an desen brief gehangen.

Datum anno domini millesimo trecentesimo nonagesimo, in crastino festi circumcisionis domini.

Nach dem Original im Stadtarchiv. In dorso: anno 1390 in crastino circumcisionis domini Pachtbrieff des Virgilien- oder Roidtgeldts uff 2 iharlang wochentlich vor 59 marke. Die Siegel Rolkin's und Johann's von Mauenheim abgefallen, das von Zauwelgin hat drei Seeblätter um einen Ring im Schilde, das von Bruno zwei übereinanderliegende Anker, das von Friedrich Walrave drei Raben, das von Göddert von Tzuylphge einen oben und unten gezinnten Querbalken im Felde.

Nr. 2.

Der kölner Schöffe Everhart Gyr von Kovelzhoven verspricht, die Sühne, welche von Erzbischof Kuno von Trier und dem Deutschordensmeister Konrad von Braunsberg zwischen dem Erzbischof Friedrich und der Stadt Köln 1377 vereinbart worden, treu und fest zu halten. 1390, 27. Februar. 1)

Ich Everhart Gyr van Koveltzhoyven, scheffen zo Coelne, doin kunt 1390 allen luden und bekennen, dat die soene, die in den iairen uns herren dusent druyhondert sevenindseventzich iaire des maendaegs na sent Valentins dage nyest leden gesprochen ind ussgesacht wart oevermitz den erwerdigen vader in goide heren Coynen, ertzebusschof zo Triere, ind den erberen geistligen man, broider Conrayt van Bruynsberg, meyster van sent Johans orden in Duytschme lande, tusschen deme erwerdigen in goide vader ind herren heren Frideriche ertzebusschoffe zo Coelne an die eyne syde ind den ersamen, wysen luden ind herren den scheffenen, dem raide in den burgeren gemeynligen der stat van Coelne an die andere syde, in wilger soynen under anderen punten beschreven ind begriffen synt etzlige punte ind articule treffende an dat hoegerychte, und an de scheffenkûer, wilche vurgenante punte und allet, dat daran treffen mach na formen der soenbrieve vurschreven, ich Everhart vurgenant mit den anderen mynen gesellen, den scheffenen geloift ind gesichert hain in guden truwen, ind zo den heilgen geswoiren, die ich lyfligen geroyrt hain, geloyven ind sicheren oevermitz desen brief, stede, vaste ind unverbruchligh zo halden na ynhalde der soynbriewe vurgenant, gelych dat andere myne gesellen, die scheffene vurgenant, gedain havent, und darweder nyet zo doin noch zo komen, noch ouch nyemanne umb der vurschreven punte ind articule wille zo occasunen oevermitz mich selver of ymans anders van mynen weigen, heymligen of offenbair, sunder alle argelist und geverde. Ind des zo urkunde ind steetgeit so hain ich Everhart vurschreven myn ingesegel an desen brief gehangen.

Datum anno domini millesimo trecentesimo nonagesimo, ipsa die dominica qua cantatur reminiscere in quadragesima.

Nach dem Original im Stadtarchiv. Das Siegel ziemlich gut erhalten.

1) Siehe Bd. 5 N. 166, 173.

« AnteriorContinuar »