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festlich mit Teppichen geschmückt, aber als Ceremoniensaal dient; die Thüren der Schmalseiten führten hier in zwei Prunkzimmer. Das oberste Geschoss hatte dieselbe Anlage wie das mittlere, nur in weniger reichen Formen. Der Bau voller Licht und Bequemlichkeit (nur für die Küchen ein besonderer Ausbau hinten);

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überall Gleichheit des Niveau's und nirgends eine Stufe zu steigen. Der Blick der Hauptaxe geht durch Vestibul, Hallenhof, Hinterbau und Aussenhalle bis an's Ende des Gartens. (Vgl. §. 97.)

Ein Hauptbeispiel der unvollendete und halb verfallene Pal. Scrofa zu Ferrara, mit prachtvollem Hallenhof, an welchen nach dem Garten eine Säulen loggia und ein quadratischer mit trefflichen Fresken ausgemalter Saal stösst. (Fig. 87.)

In den Höfen blieb die toscanische Schule im Ganzen der Säule getreu bis tief in die Zeiten des Barockstyles; ein Urbild besonnener Eleganz z. B. der Hof von Pal. Gondi in Florenz (Giul. Sangallo). Der Charakter des Steines, pietra serena, passte trefflich zu der einfachen Zierlichkeit sämmtlicher Formen solcher Höfe. (Fig. 88.)

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Einfluss des toscanischen Palastbaues.

Es bildete sich eine allgemeine Voraussetzung zu Gunsten toscanischer Palastbaumeister. Gegen Ende des XV. Jahrhunderts erhielt auch das florentinische Haus durch Baccio d'Agnolo diejenige Weihe der Form, welche Grösse und Pracht des Palastes vergessen lässt.

Ueber die Verbreitung der toscanischen Meister durch Italien §. 15. Die Ungenügsamkeit des Federigo von Urbino und Lorenzo

magnifico §. 11. Giuliano Sangallo's vielseitige Thätigkeit §. 59. Offenbar verlangte man weniger die toscanische Façade als vielmehr die treffliche Anordnung des Innern. (Wer in Franc. Maria Grapaldus, de partibus aedium, über die Kunstform des Hauses Belehrung erwartet, wird sich getäuscht finden.) Ueber Baccio d'Agnolo (1460-1543) den Vater zweier nicht unwürdiger Söhne, s. Vasari IX, p. 225, 227 und §. 152. Ueber seine seither zum Namen Palazzi emporgedrungenen Häuser: Bartolini, Serristori (Fig. 89), Levi, Roselli etc. vgl. den Cicerone d. Verf. S. 316, f. In Siena eine besonders edle Hausfaçade: Pal.

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della Ciaja von Cecco di Giorgio, ebenda S. 184. Im Ganzen ist wohl das Wegbleiben der Rustica (§. 9, 39) für das Haus im Gegensatz zum Palazzo bezeichnend, doch durchaus nicht immer. Die Beschränkung des Umfanges und der Formen zugleich war und blieb in jedem einzelnen Falle Sache des feinern künstlerischen Gefühls.

§. 93.

Der Palast von Urbino und die Bauten der Romagna.

Neben Palazzo Medici galt im XV. Jahrhundert der Palast von Urbino als in seiner Art classisch; später gesellt sich als dritter hinzu der gewaltige Backsteinpalast der Bentivogli zu Bologna.

Ueber den Palast von Urbino Vasari IV, p. 137, s., Nota, V. di Paolo Romano, und p. 205, Nota, V. di Franc. di Giorgio, sowie das Prachtwerk von Arnold. Der grosse Federigo von Montefeltro (§. 6) baute und schmückte seit 1447 beständig daran, zuerst mit Hülfe des Illyriers Luciano da Laurana (§. 11); erst um 1480 kam Baccio Pintelli hinzu, von welchem wesentlich der schöne Hallenhof (Fig. 90) herrühren soll; ebenso wie der

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jenige in dem kleinen herzogl. Palast zu Gubbio »einem der schönsten, die man sehen könne,« wie die in §. 42 erwähnten venezianischen Gesandten urtheilten: Der Pal. v. Urbino, auf schroffem und ungleichem Grund und daher von Aussen unregelmässig, genoss den höchsten Ruhm durch seine vollkommen zweckmässige Anlage und fürstliche Pracht. Lorenzo magnifico erbat sich eine genaue Aufnahme davon. 1 Die Haupttreppe. laut Vasari die trefflichste, die es bis damals gab, ist doch auf eine Weise, die noch sehr das in Treppen bescheidene XV. Jahr

1 Gaye, carteggio I, p. 274.

hundert bezeichnet, dem Auge entzogen.

Neben dem P. von

Urbino und dem Pal. di Venezia zu Rom rühmt Filippo de Lig

namine (schon 1474, abgedruckt

bei Eccard, scriptores I, col. 1312) noch insbesondere die Paläste des Grafen Tagliacozzo in Bracciano und des Gio. Orsini, Erzbischofs von Trani, in Vicovaro, welche an Pracht, Gartenanlagen, Wasserleitungen, Hallen und Grösse der Säle mit einander wetteiferten.

Der Palast der Bentivogli zu Bologna, schon 1506 zerstört,. nicht Vorbild, aber vermuthlich höchste Blüthe des romagnolischen Backsteinbaues. 1 rere Mitglieder dieses halbfürst

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Fig. 91. Haus zu Bologna neben Pal. Pepoli. (L.)

lichen Hauses hatten noch besondere Paläste. (Ueber Bologna und die Romagna überhaupt §. 6, 45.) Die bolognesischen

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Façaden bilden in ihrer Längenrichtung keine geschlossenen Compositionen, da ihre Erdgeschosse den fortlaufenden Strassen

1 Paul Jovii elogia, sub Jo. Bentivolo; vgl. Cultur der Renaissance, S. 509.

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