Beyspiel des vollzähligen Chors der Pierinnen vor das Anschauen der modernen Kunstwelt zu bringen. Das erste muß jedem Geweihten des Erhabenen und Schönen, der so glücklich war, einst in die Hallen des Vaticans oder jeßt in die Säle des Napoleon= Museums einzutreten, in der Fantasie für immer jugendlich fortleben. Auch eine Bildsäule der Flora, aus einem Blocke gearbeitet, welcher an Feinkörnigkeit dem berühmten Sculpturmaterial von Paros nichts nachgibt, und woran die Drapperie sich durch wunderschönen Fal tenwurf auszeichnet, legte die weite Strecke von der Tiber bis zur Elbe ungefährdet unter dem sichern Schuß, geleite der Musen zurück. Festlich bewillkommt, nahm auch sie den zierlichen Tempel ein, welchen der Fürst ihr in einem Locale weihte, das man, wegen der ungewöhnlich reichen Fülle des vegetabilischen Lebens, von den ersten Tagen des Frühlings bis zu den leßten des Herbstes, als eine der lieblichsten Parthien unseres Parkes auszeichnen darf. wwwwwwwwww How blest is he, who crowns in shades like these GOLDSMITH, = Auf die Nachricht vom unglücklichen Beinbruche des Fürsten von Dessau entsagte seine Gemahlinn sogleich ihrem schönen Plane, den Winter am Genfersee, in der Schweizer Provence, zwischen Vevey und Montreux, zuzubringen. Die traurige Kunde lief gegen Ausgang Octobers ein. Dem raschen Aufpacken folgte, nach gewohnter Ordnungsregel, schleuniges Abreisen. Beschicken und Einrichten war das Werk weniger Stunden. Aber bald wurde der eifrig begonnene Reiselauf, als hätte der schrecklichste Erdstoß die Landstraßen zerklüftet, gewaltsam unterbrochen. Zwischen Lausanne und Moudon zersprang die Vorderachse der großen Verline beym schnellen Hers abrollen von einer Anhöhe. Das schwerbeladene Gebäude schmetterte mit furchtbarem Krachen zu Boden, Die Fürstinn trug gefährliche Quetschungen an Kopf und Schultern davon. Das Räthlichste war nun, vorläufig im nahen Moudon Unterkommen und Hülfe zu suchen, und sodann sich den Händen eines geschicke ten Wundarztes in Genf zu überliefern. Diesen such |