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Kede fügen könte, wenn man einen Fürsten im höchsten Grad loben, und dessen Feinde verach ten wolte. Sonsten pflegen die Lob-Reden mit einem ansehnlichen Geschencke belohnet zu wer den: Hier aber leger die Clerisey eine Lob-Rede ab, und giebt noch Geld darzu; dahero es kein Wunder wäre, wenn der Allerchristlichste König von seiner Geistligkeit zum öfftern einen Tribut forderte, damit sie Anlaß nehmen mögte, ihn allemahl von neuem zu loben, und dieses wäre verdienter Lohn vor die Schmeichelen.

Unlängst ist der Herr de la Grange, welcher vormahls Intendant in Elsas gewesen, auf feinem Schloß Beanfle verstorben. Ingleithen ist die neulich gebohrne Princeßin von Lothringen wiederum mit Tode abgegangen. Von befferer Daurhafftigkeit war das Leben eines gemeinen Mannes, Nahmens Louis Miniot, ge wesen, welcher vor einigen Wochen zu Geay, 2. Meilen von Charante, 107. Jahre und 3. Mo nate alt, die Zeitligkeit verlies. Er hatte 6. Weiber gehabt, und war im Begriff, die siebens de zu heyrathen, auch hatte er Kinder vom fünff ten Gliede gesehen.

Hon Spanien.

An hat von der ben. Saragolla vorgegan genen denkwürdigen Schlacht ein Verzeichniß derer auf Seiten der Armee Sr. Catholischen Majeft. Getödteten und Verwundeten, welches uns folgende Machricht ertheilet:

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Von

Von der Reuterey todt 23. Officirer und 234. Gemeine, von dem Fußvolck aber 29. Officirer und 505. Gemeine. Verwundet von der Reus teren 31. Officirer und 263. Gemeine, und von dem Fußvolck 52. Officirer und 878. Gemeine; also in allem 791. an Todten und 1224. an Ver wundeten; dargegen wollen einige Briefe vers fichern, daß die Anzahl derer Todten auf feinds licher Seite in 5000. und derer Gefangenen in 6000. bestehe, unter welchen lekteren sich 600. Officirer befinden sollen; derer Verwundeten anjeho zuschweigen. Indessen wiederhole ich einmahl vor allemahl, daß ich bey dergleichen Gelegenheiten vor die Rechnung zu stehen nicht gehalten seyn will. Meines Erachtens ist es genug, daß man weiß, wasmasen die Anjouisten ihre Überwinder theils mit dem Rücken haben ansehen, theils auf dem Plage bleiben oder gefangen werden müssen.

Der Einzug Sr. Catholischen Maj. gescha he nicht den 13. September, wie anderswo ge meldet worden, sondern den 23. und liessen Sie fich daselbst proclamiren. Ihre Armee bestun de dazumahl in 20000. Mann auserlesenen Voldes, welche 4. schwere Canonen, 18. FeldStücke und 5. Mörser ben sich hatten. Dieses aber war bedencklich, daß fast alle Grandes und andere Edelleute von Madrid geflüchtet." Indeffen hatte sich das Königreich Valencia von neuem vor Se. Maj. erkläret, weswegen der Graf von Puebla die Huldigung einzunehmen, dahin geschicker wurde; jedoch hielte es die

Stadt

Stadt Valencia annoch mit dem Herzoge von Anjou. Dargegen entfernete sich der Gene ral Stanhope wiederum aus Navarra, nachdem er Tudela, Eftella und andere Pläge schleiffen laffen.

Mittlerweile war der Herzog von Anjou mít feiner Gemahlin, und ganzen Hof-Stadt über Burgos nach Vittoria gegangen, welches die Haupt-Stadt der Landschafft Alva in Alt - Caftilien ist: Jedoch hatte er mitten unter diesen Wiederwärtigkeiten die Vergnügung, fich be richten zu lassen, daß die Besaßung zu Lerida eine groffe Summe Geldes, welche von Barce lona zu der Armee König Carls abgeschicket wurde, hinweg genommen hatte. Er unterlies auch nicht, 6. neue General - Lieutenante zu ernennen, welche der Graf von Aguilar, der Hartog von Popoli, der Graf de las Torres, und die Marquis von Aytona, von Valdencanas und von Thouy waren. Der gefangene Her. hog von Medina Celi aber wurde nebst denen übrigen Staats Gefangenen nach Bourdeaux in das Schloß Trompete geführet. So ist auch zu Madrid der Herzog von Manzera, der Her Bog von Veraguas und der Bischoff von Siguenza mit Tode abgegangen.

Son Portugall.

N dem Hofe zu Lisabon hatte den 1. Sept. der Graf von Stampa, als Gesandter des Königs in Spanien, und den 3. der Graf von d3 Gallo

Galloway, als Extraordinar-Envoyé der Köni gin von Groß-Britannien, seine Abschieds-Audient. Dargegen hielte den 26. jektgedachtes Monates der Käyserl. Gesandte, Erz-Bischoff von Prag, seinen öffentlichen Einzug, nachdem er zuvor auf einem benachbarten Königl. LuftHaufe 3. Tage lang prächtig tractiret wor

Den war.

Unterdessen wurden die Portugiesischen Troup pen auf denen Spanischen Grenzen versamlet, in Willens, nunmehro auch etwas wieder die im Unglücke verwickelten Französischen Spanier vorzunehmen. Zu folchem Ende hat man dent General Newton das Comando über die GroßBritannischen Völcker in Abwesenheit des Grafen von Galloway aufgetragen. Den 30. September sehete die Armee ben Olivenza über die Guadiana, und stunde nachgehends bey Villanueva de Barcarota auf Spanischen Boden, mit dem Vorfah, in Andalusien einzudringen.

Von Groß- Britannien.

Unmehro haben der Lord Sommers, Práfident des geheimden Rathes, wie auch der Herzog von Devon, Obrist-Hofmeister, und Herr Boyle, Staats-Secretarius, ihre Aemter niedergeleget. Dem ersten succediret der Graf von Rochefter, bem andern der Herzog von Bukingham und dem dritten der Herr von S. John, und haben diese allesamt, wie auch der Lord Berkley, als Cangler des Herzogthums Lancafter, den 2. October den End abgeleget, In

gleichen haben der Graf von Wharton, bißheri ger Vice- König in Irland, und der Graf von Orford, erfter Commissarius von der Admirali.. tât, ihre Dienste niedergeleget. Nicht lange her. nach that solches auch der Lord Cansler Cowper, welcher die Proclamation zur Beruffung eines neuen Parlamentes, worvon unten ein mehrers, nicht hat unterzeichnen wollen. Hier auf haben Ihro Maj. dieses Amt, biß ein neuer Lord Cangler ernennet werden wird, 3. Commissarien anvertrauet. Ferner hat der Herzog bonBeauford alsGouverneur der Proving Southampton oder Ham den End abgeleget: Der Ritter Harcourt aber wurde anstadt des Ritters Montague zum General- Procurator er Elåret. Der Graf von Portmore hat den End als General über die Englischen Trouppen in Portugall abgeleget, und ist nach Portsmouth aufgebrochen, daselbst zu Schiffe zugehen. So hat auch die Königin den Capitain Georg Dela-. val zu ihrem Extraordinar- Envoyé nach Por-. tugall ernennet.

Jedoch ehe ich in meiner Erzehlung fortfah re, wird es verhoffentlich nicht unangenehm, feyn, nachfolgendes Schreiben beyzufügen, wels. ches diesen Titul führet:

Schreiben eines Ministers in Engel land an den Herrn P... welches die wahren Ursachen derer unter denen StaatsBedienten des Königreichs geschehenen Veränderungen und der Beruffung eines. neuen Parlamentes in sich faffet. d 4

Mein

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