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Die 21 Stücke, als deren Verfasser Jean de Condé

sich nennt, sind nun die folgenden:

*4. Ci apries s'en sieut li dis dou lyon') (3 Spalten). Anfang: Hons d'armes, d'onneur couuoiteus

Ne doit mie iestre rihoteus
Ne orghelleus ne mal querans
Ne a ses uoisins sourquerans

A tort, car son honte feroit...

Die lobenswerthen Eigenthümlichkeiten im Wesen des Löwen werden dem Ritter zur Nachahmung empfohlen. Siehe den Anfang von 21.

Schlufs: Pour cou uous di ciertainnement

Que plus a de droiture em bieste

Qu'il n'ait en gent, trop sont rubieste.
Jehan de Conde bien l'afinne,

Qui chi endroit dou lion finne.

Explicit. li dis dou lyon.

*5. C'est li dis dou roi et des hiermittes (51⁄2 Spalte). Anfang: Ki bien set dire et recorder

Bien y doit son cuer acorder,

Si que, quant li biens est repris,
K' exemples y puist yestre pris
A ciaus qui le recort oront,
Qui en aucun tamps s'em poront
Amender et de mal retraire.
Pour ce uoet .I. conte retraire
Jehans de Conde sans atendre

V on puet boin exemple prendre.

Ein König trifft auf einem Ritte ärmlich gekleidete Eremiten, steigt vor ihnen demüthig vom Pferde und kniet ehrerbietig nieder. Seine Begleiter lassen durch den Bruder des Königs diesem ihre Unzufriedenheit über seine Erniedrigung ausdrücken. Am andern Morgen schickt der König vor seines Bruders Haus den Hornbläser; jener weifs, dafs das Verurtheilung zum Tode bedeutet, und wirft sich mit Weib und Kindern weinend vor dem König auf die Erde, der ihm an dem raschen Wechsel seines Schicksals die Hinfälligkeit irdischer Gröfse zeigt und ihn begnadigt; die Höflinge lehrt er an einem kostbaren und einem

1) Von den mit * bezeichneten besitze ich eine Abschrift.

ärmlichen Kästchen, von denen das erstere Moder und Gebein, das letztere Edelsteine und Spezereien birgt, dass innerer Werth sich oft unter ärmlicher Hülle und gar nicht immer unter reicher Schale finde.

6.

Schlufs: Et cil qui cest recort oront

Boin exemple prendre y poront.

Ch'est li dis des .III. mestiers d'armes (4 Spalten). Anfang: Noble ordene est de ceualerie

Si doit iestre sans tricerie

7.

Sans laskete et sans foiblece

Plainne d'onnour et de noblece ...

Inhalt didaktisch.

Schlufs: Jehans de Conde, qui chi finne
Son dit, le tiesmoingne et afinne.
Amen. explicit.

Ch'est li dis de boine chiere (2 Spalten).

Salemons dist en ses prouierbes

Qui (1. qu'il) vient (1. vaut) miex au pore (1. potaige?) d'erbes

Appieller gens en carite

Qu'il ne face donner plente
D'un viel.. auoek haynne...

Jehans de Condet le recorde,

Qui au dit Salemon s'acorde.

Empfehlung heitern freundlichen Wesens gegen Gäste. Schlufs: Qui le sien ioieusement donne

Il est courtois et bien apris

S'en a de tous boins los et pris.
Explicit. li dis de boine ciere.

9. C'est dou fighier (31 Spalte).

Anfang: Quant boins ouuriers deuient wiseus,
C'est pour lui vsaiges nuiseus . . .

Pour cou dist Jehans de Conde

Inhalt nach Art von No. 4.

Schlufs: Ce deuons prijer de cuer fin.

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Amen. Explicit. C. et .XXX. viers.

10. C'est li dis dou miroir (3 Spalte).

Anfang: Trop est li siecles peruiertis . . .

Schlufs: Que cils exemples t'en afourme

Que Jehans de Condet t'a dit,

Qui chi endroit finne sen dit.
Explicit. C. et. XXX. viers.

11. C'est li recors d'armes et d'amours (7 Spalten). Anfang: Or sont il .II. mestiers ensanle... Schlufs: Che dist bien Jehans de Conde,

Mais qui a le cuer abonde

Des .II., on uoit bien auenir

Qui (1. qu'il) le font a honneur uenir.

Bien ait don qui les maintenra

Et cou que i'ai dit retenra.

Explicit. CC. et .LXX. viers.

17. Apries. Li dis des rikeces c'on ne puet auoir (2 Sp.).

Anfang: Fols est qui uoet tendre a auoir,

S'aquerre ne puet et auoir...

Dont Jehans de Condet reprent
Tous ciaus qui sont de tel maniere.

Schlufs: Qui y uoet rewarder a droit;
Et par tant m'en tais ci endroit.

Explicit. IIII..xx. II lingnes.

18. Li dis dou sens emprunte (2 Spalten). Anfang: Jehans de Condet ciertefie

C'on uoit messerer mainte fie..

Schlufs: Et a tant uoel men dit finer.

Explicit. IIII.. xx. et .VIII. viers.

19. C'est li dis dou frain (2 Spalten).

21.

Anfang: Li coers des gens sont si hastant
Que souffrir ne uoellent pas tant ...
A telle gent sieruir s'acorde
Jehans de Condet et recorde
Vne parolle mout notaule

Que Tierenses nous fait estaule
Vns maistres de philosophie ...
Schlufs: Si pri c'as entendans souffie
Cou qu'en ai dit a ceste fie.

Explicit. IIII..xx. viers.

C'est li dis dou chien (4 Spalten). Anfang: Par exemples de creatures

Et par regarder leur natures

Se poet on ensengnier et duire,

Schlufs: Si con Jehans de Conde conte

Qui ci endroit finne son conte,

V boin exemple poront prendre

Cil qui l'oront dire et reprendre.
Explicit.

22. Chi apries s'en sieut li dis de seurte et de confort

(3 Spalten).

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*23. Ch'est li dis de l'oliette (2 Spalten). Anfang: C'est sieruiches biaus et courtois

De retraire aucun sieruentois

Par deuant preudomme a se table.

Inhalt nach der Art des vierten Stückes.

Schlufs: Jehans de Condet, qui chi finne

Ses (lies: sen) sieruentois, le nous afinne.

Explicit.

*24. C'est li dis dou cheualier a le mance (59 Spalten). Anfang: Saiges est qui sa langhe atempre

En biel parler, et tart et tempre

Est bielle parolle en saison.

Inhalt: Ein Ritter aus der Champagne, schön von Gestalt und wohlberedt, aber allem edeln ritterlichen Wesen fremd und von seinen zwei Brüdern deshalb auf eine Besitzung (en Tieraisse sour la riuiere d'Oize) verbannt, verliebt sich in die Gemahlin eines reichen und liebenswürdigen Ritters. Auf das Geständnifs seiner Neigung erwiedert sie, um ihn auf immer fern zu halten, dass sie ihn zu ihrem Freunde annehmen werde, sobald er alle seine Nachbarn an Kühnheit und Edelsinn übertroffen habe, und gibt ihm auf seine Bitte einen Aermel von einem Gewande zum Pfande und zur Erinnerung. Ihn macht die Liebe zu einem neuen Menschen und auf einem von zehn Rittern veranstalteten Turnier geht er unter dem Namen des Ceualier a le mance, denn den Aermel trägt er als Abzeichen am Helme, als Sieger hervor und zwar unter den Augen seiner Dame, die nicht umhin kann, ihn gegen die Schmähungen andrer Damen in Schutz zu nehmen, und seiner zwei Brüder, welche sich mit ihm aus

söhnen. Den andern Tag gibt er allen Anwesenden ein glänzendes Fest, so dafs Alles seines Lobes voll ist und die Dame mit Besorgnifs die Zeit nahen sieht, wo der Umgewandelte das Recht haben wird auf die Erfüllung des unbesonnenen Versprechens zu dringen. Mit gleichem Erfolg besucht er andre Turniere, so oft er von einem hört; und wie er endlich sicher ist, dafs er mit keinem seiner Nachbarn in weitem Umkreise den Vergleich zu scheuen hat, tritt er vor seine Dame mit bescheidenem Bitten um den verheissenen Lohn. Sie entgegnet, er sei belohnt genug dadurch, dafs sie ihn aus dem elendesten in den wackersten Ritter verwandelt habe. Mit unterthänigen Worten ersucht er sie, zu bedenken, dafs sie ihm denn doch verschuldet sei, erbietet sich aber durch weitere Thaten sich ihr noch würdiger zu machen und beurlaubt sich mit ruhigen Worten aber Verzweiflung im Herzen. Der Besuch eines alten Ritters, der ihm von seiner freundlichen Beherbergung bei jener Dame erzählt (ein Todkranker könnte von der Erinnerung an sie gesunden, meint er), gibt ihm neuen Muth im Dienste der Liebe auszuhalten, und er bricht auf nach dem heiligen Lande, ohne von der Geliebten Abschied zu nehmen, der es immer schwerer wird die in ihrem Herzen erwachte Neigung zu unterdrücken. Nachdem der Ritter von Sur aus die Sarazenen mit Glück bekämpft hat, tritt er in Jerusalem in des jungen Bauduin Dienste. Wohl ein Jahr lang nach der plötzlichen Abreise ihres Verehrers hat die Dame sich ihre Härte vorgeworfen, da stirbt ihr Gemahl und bald bricht auch sie unter dem Vorwande einer kleinen Reise mit wenig Geleite nach dem Morgenland auf und kommt nach Jerusalem. Im Gewande eines jungen Ritters frägt sie nach dem Geliebten, findet ihn aber nicht mehr; der König hat ihn der Stadt Sur zum Beistand geschickt und da liegt er auf den Tod krank. Sie eilt hin, wird als junger Landsmann zu dem Sterbenden geführt und grüfst ihn von der Dame, die ihm den Aermel gegeben. Diese Erinnerung gibt ihm, wie jener Alte gesagt, neues Leben und unter der sorgsamen Pflege der Geliebten, die sich ihm Tags darauf zu erkennen gibt, gesundet er bald vollkommen und vermählt sich mit der lange Ersehnten. Schlufs: Et a tant mes contes ci finne. Dieus, qui pooirs ne poet finner, Laist Jehan de Condet finner

A lui, par cui est prise fins
De ces uiers amoureus et fins.
Explicit dou ch'il a le mance.

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