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II. UNTERRICHTSWESEN.

Stories from The Jungle Book by Rudyard Kipling. Ausgewählt und zum Schulgebrauch herausgegeben von Dr. Emil Döhler, Direktor der städtischen höheren Töchterschule zu Dresden-N. Bielefeld u. Leipzig, Velhagen & Klassing, 1902. IX + 88 SS. Dazu „Anmerkungen“ (20 SS.). Preis 1 M.

Es ist jetzt mode, von Kipling zu reden und seine Dschungel-geschichten zu lesen; daher beeilt sich eine sammlung nach der andern, ein Kipling-bändchen herauszugeben. Hier sind von den sieben erzählungen des Jungle Book drei, nämlich Mowgli's Brothers, Kaa's Hunting und Tiger-Tiger ausgewählt worden.

Zu den ,,anmerkungen" mögen hier einige verbesserungsvorschläge folgen. S. 2, z. 27 there is nothing so unlucky as to compliment children to their faces:,,unlucky, eig. unglücklich; hier verkehrt". Es heisst hier Unglück bringend". S. 6, z. 30 But Father Wolf knew that the mouth of the cave was too narrow for a tiger to come in by:,,to come in by, erg. it (nämlich the cave). Erstens bezieht sich by nicht auf the cave, sondern auf the mouth, und zweitens wäre to come in by it vollkommen sprachwidrig und unmöglich; übersetze: „Vater Wolf wusste, dass die Mündung der Höhle zu eng sei, als dass ein Tiger durch dieselbe hineinkäme." S. 7, z. 16,,look you; Kipling setzt dem betonten imperativ gern das pronomen zu." Der herausgeber verschweigt, dass Kipling hier bewusst einen jener archaismen anwendet, welche dem stil seines Juugle Book ein ernstes, feierliches gepräge verleihen. S. 16, z. 29 Shere Khan dare not kill thee in the jungle: „to dare und to need lassen die endung der 3. person sing. im präsens häufig fallen." Diese bemerkung ist unwissenschaftlich, da dare (ohne s!) die ursprüngliche form ist! S. 65, z. 3 he knew that he had made one bad enemy at the Council: „,to make one bad enemy sich jemand zum Feinde machen." Diese übersetzung ist vollständig verfehlt, da hier one nicht ein objekt zu made, sondern ein attribut zu bad enemy ist; übersetze: ,,er wusste, dass er sich im Rate einen bösen Feind gemacht habe." S. 67, z. 27 Mowgli was uneasy, because he had never been under a roof before; but as he looked at the thatch, he saw that he could tear it out:,,thatch (mit stroh gedecktes) dach“. Lies,,(dach-) stroh"!

Einige örtlichkeiten sind unerklärt geblieben: S. 1, z. 12 Seeonee hills, s. 4, z. 3 Waingunga, s. 17, z. 23 the King's Palace at Oodeypore, s. 70, z. 18 Khamhiwara (die erklärung,,indischer ortsname" genügt nicht!). Der druck ist korrekt; ich habe an druckfehlern nur bemerkt: Text, s. 73, z. 10 rose of their byres (st. out of), anmerkungen, s. 6 muscles (marlz).

Der herausgeber hat recht, wenn er in der einleitung (p. IX) sagt, es empfehle sich,,,diesen lesestoff im dritten oder besser erst im vierten jahre englischen unterrichts vorzunehmen."

Wien, November 1902.

J. Ellinger.

Talbot Baines Reed, English Boys. Für den Schulgebrauch herausgegeben von Dr. Karl Münster, Oberlehrer an der VII. Städt. Realschule in Berlin. Leipzig, G. Freytag, 1902. 108 SS. Preis 1 M. 20 Pf. Hierzu ein Wörterbuch (58 SS.); Preis 60 Pf.

Dieses buch enthält 13 erzählungen, die den „Parkhurst Sketches and Other Stories" von Reed entnommen sind. Die ersten 11 handeln über denkwürdige ereignisse aus dem leben der bekanntesten englischen prinzen, aus der zeit vom 12. bis zum 16. jahrhundert; nur die siebente erzählt nicht von einem wirklichen prinzen, sondern von dem bäckerlehrling Lambert Simnel, der zur zeit Heinrichs VII. zum kronprätendenten erhoben wurde. Die beiden letzten geschichten sind betitelt: „A Boating Adventure at Parkhurst“ und „Athletic Sports at P."; jene schildert einen Bootsunfall, diese führt uns englische jünglinge bei ihren sportlichen wettkämpfen vor. Die sprache dieser texte ist so klar und einfach, dass sie schon im zweiten unterrichtsjahre in der schule gelesen werden können.

Die,,Anmerkungen" (s. 88-105) erklären alle historischen und geographischen anspielungen, an denen besonders die ersten elf geschichten reich sind, in vollkommen ansprechender weise. Die anmerkung „Das wüste Leben des jungen Heinrich ist von Shakespeare in einigen Dramen (Heinrich IV.) meisterhaft geschildert worden" (s. 95) ist ungenau und oberflächlich. In sprachlicher hinsicht wird den abweichungen vom modernen sprachgebrauch ein besonderes augenmerk zugewendet. S. 92,I will go speak with him. Wenn to go selbst im infinitiv steht, folgt der reine infinitiv." Die gewöhnliche konstruktion wäre aber „I will go and speak with him." S. 93 (zu 21, 9) the distant murmur was now grown to a loud din. Die daran geknüpfte bemerkung hätte schon zu s. 12 z. 32 gegeben werden sollen: the two men who had arrived with the king's messenger were come to carry out this design. S. 93 (zu 21, 25),,the officers bade those in front to halt. Der infinitiv mit to nach to bid wird jetzt nicht mehr gesetzt." Diese bemerkung gehört schon zu s. 3, z. 13: The prince had bidden every man to fill his cup; übrigens kommt die setzung des infinitivs mit to nach to bid auch bei neueren schriftstellern vor. Zu full and complete wird s. 95 mit recht bemerkt: „Der grundbegriff ist verstärkt durch die verbindung eines adjektivs germanischen ursprungs mit einem adjektiv romanischer herkunft." Es hätte noch hinzugefügt werden sollen, dass diese tautologie eine eigentümlichkeit des englischen stils seit der ältesten zeit ist. An die ,,Anmerkungen" schliesst sich ein ,,Verzeichnis der Eigennamen" (s. 106–108); Greenwich wird nicht grínidž, sondern grinidž ausgesprochen.

Im,,Wörterbuch" fallen nun zuerst einige unrichtige ausspracheangaben auf: S. 10 caught (kot), s. 12 condescend (kondǝse'nd), s. 15 demon

stration (dimənstrēi'šən), s. 20 example (egzæ'mpl), s. 21 fought (fot), s. 35 oar (õur), s. 39 preparation (prəpərēi ́šən), s. 41 rebel (rǝbe'l), s. 53 towards (tōчəidz), s. 57 wildfire (waild-faix), worse (wəas). Von manchen wörtern hätten mehrere aussprachen angegeben werden können; so wird again auch ǝgei'n, clothes auch klōuz, comrade auch kómred, courteous auch kō'itšəs und kǝ'atšǝs, sovereign auch so'vərin, year auch jǝ ausgesprochen. Druckfehler sind: excellent (e'kələnt) und resolution (rezolju'sən). Im folgenden sollen noch einige verbesserungsvorschläge zu den angaben des wörterbuches gegeben werden. S. 22 „foil vereiteln". Diese bedeutung passt nur zu dem aktiven verb mit einem objekt der sache, aber nicht zum partizip perfect mit einer präposition: S. 14, z. 32 Foiled of his cruel design, s. 35, z. 32 Foiled in his design, s. 36, z. 34 foiled in his efforts; hier hat foiled die bedeutung von baffled, crossed. S. 24,,give geben"; auch „,machen":

S. 31 leave;

S. 22, z. 9 gave three leaps in the air. S. 26 have; es fehlt die bedeutung „lassen“: s. 12, z. 31 to have Arthur's eyes put out. ergänze left übrig"! (S. 13, z. 2 his heart had still some pity left). S. 46,,shrink, shrunk, shrunk“. Das imperfekt lautet doch shrank; vgl. s. 13, z. 3 he shrank from obeying his master. S. 49,,stern Heck"; eine nähere erklärung des wortes,,Heck" wäre wünschenswert. S. 51 ,,teen Zehner"; es fehlt die redensart to enter one's teens (s. 77, z. 12 just entering my teens).

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Der druck ist bis auf einige kleine versehen (s. 15, z. 28 chrough st. rough, clut-ed st. clutch-ed, s. 25, z. 16 in temperance, s. 52, z. 19 In thi she st. this he) vollkommen korrekt, die ausstattung ist gefällig.

Wien, November 1902.

J. Ellinger.

Sara Crewe by Frances Hodgson Burnett. Students' Tauchnitz Edition. Herausgegeben von Bertha Connell. Leipzig, Bernhard Tauchnitz, 1902. VIII + 52 SS. Dazu in einem besonderen Hefte „Anmerkungen u. Wörterbuch" (28 SS.).

Der inhalt dieser jugenderzählung ist kurz folgender: Sara Crewe, die tochter eines indischen offiziers, wird nach dem tode ihrer mutter in das institut der Miss Minchin in London gegeben. Da ihr vater gut zahlt, wird sie mit grosser freundlichkeit behandelt und bildet einen gegenstand des neides bei ihren mitschülerinnen. Der tod ihres vaters ändert auf einmal die ganze sachlage; die geldsendungen bleiben aus, Sara wird von ihrer lehrerin und ihren gefährtinnen verächtlich behandelt, muss die niedrigsten arbeiten verrichten, geht in schlechten kleidern herum und leidet sehr viel hunger. Alles dieses erträgt Sara geduldig und wird dadurch belohnt, dass sie ein reicher freund ihres vaters an kindesstatt annimmt. Der anziehende und lehrreiche lesestoff eignet sich trefflich für mädchenschulen.

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Dem leichten texte wurden nur vier seiten anmerkungen gewidmet. Von den Squares wird s. 3 behauptet, dass sie als,,die Lungen von London" bezeichnet werden; gewöhnlich nennt man so die Londoner Parks. S. 7,,thinhin' == thinking: das auslassen des g am ende des partizips ist auch ein sehr häufiger fehler der ungebildeten klassen." Diese bemerkung ist höchst unwissenschaftlich! Eine anmerkung hätten noch folgende stellen verdient: S. 6. z. 14 you ought to be able to do that much at least (vgl. s. 50, z. 35 I'm that sure); s. 28, z. 2 There were eight children in the Large Family, ... and any number of servants; s. 51, z. 28 Many's the time she's told me of it since.

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Im „Wörterbuch“ sind folgende ungenauigkeiten und lücken zu erwähnen: S. 11,,chill; to make ~s run down one's back, einem kalt über den rücken laufen". Nach ,,laufen" ergänze „lassen“! S. 16,,get erhalten". Diese bedeutung genügt nicht zur übersetzung der stelle I got to like her (s. 52, z. 14). S. 20,,mite of a child ein so kleines kind". Was ist die grundbedeutung von mite? S. 27 very; es fehlt die redensart to the very utmost (s. 33, z. 22).

Druckfehler: S. 28, z. 29 Mrs. Minchin, s. 28, z. 36 anyrate, s. 50, z. 13 Thank-you.

Wien, November 1902.

J. Ellinger.

III. NEUE BÜCHER.

In Deutschland erschienen von ende September bis
ende Dezember 1902.

1. Sprache.

(Wissenschaftliche Grammatik, Wörterbücher, Metrik.)

a) Mauthner (Fritz), Beiträge zu einer Kritik der Sprache. 3. Bd. Zur Grammatik u. Logik. VIII, 666 s. Stuttgart, Cotta Nachf. M. 12, geb. 14. b) Krawutschk (A.), Die Sprache der Boëthius - Uebersetzung des Königs Alfred. Diss. Berlin. 53 s.

Stieger (Frdr.), Untersuchungen über die Syntax in dem angelsächs. Gedichte vom „Jüngsten Gericht". Diss. 130 s. Rostock, Warkentien. M. 2. Görnemann (W.), Zur Sprache des Textus Roffensis. Diss. Berlin. '01. 57 s. Baumann (Ida), Die Sprache der Urkunden aus Yorkshire im 15. Jhrh. III, 108 s. Heidelberg, Winter. M. 2,80.

(Anglistische Forschungen, hrsg. v. Hoops. 11. Hft.)

c) Mac Gillivray (Dr. H. S.), The Influence of Christianity on the Vocabulary of Old English. P. I. (1st half). XXVIII, 174 s. Halle, Niemeyer. M. 6. (Studien zur engl. Philol. hrsg. v. Prof. L. Morsbach. VIII. Hft.) Björkman (Dr. Erik), Scandinavian Loanwords in Middle English. P. II. p. 193-360. Halle, Niemeyer. M. 5.

(Studien zur engl. Philol. hrsg. v. Prof. Morsbach. XI. Hft.) Gerloff (Willy), Ueber die Veränderungen im Wortgebrauch in den englischen Bibelübersetzungen der Hexapla (1388-1611). 54 s. Diss. Berlin, Mayer & Müller. bar M. 1,50.

Jordan (R.), Die altenglischen Säugetiernamen. Heidelberg, C. Winter. M. 6.

Wood (F. A.), Color-Names and their Congeners. Halle, M. Niemeyer. M. 4. Stolze (M.), Zur Lautlehre der altenglischen Ortsnamen im Domesday Book. Diss. Berlin. 32 s.

Goedel (Gust.), Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache. 520 s. Kiel, Lipsius & Tischer. M. 7, geb. 8.

d) Muret und Sanders, Encyklopädisches englisch-deutsches u. deutsch-engl. Wörterbuch. Hand- u. Schulausg. 2 Tle. Durchges. u. verb. Ster.-Aufl. Berlin, Langenscheidt's Verl. geb. in Halbfrz. je M. 8; in 1 Bd. M. 13. 1. Englisch-deutsch v. B. Klatt. 33.-42. Taus. XXXII, 845 s. 2. Deutsch-englisch. v. H. Baumann. 19.-28. Taus. XXIV, 889 s. Muret (Prof. Dr. E.), Taschenwörterbuch der englischen u. deutschen Sprache. 2 Tle. 2. Bearbeitg. 44.-55. Tausend. XLII, 496 u. XXXIX, 452 s. Berlin, Langenscheidt's Verl. Geb. je M. 2, in 1 Leinw.-Bd. M. 3,50. Thieme (Dr. F. W.), Neues u. vollständiges Handwörterbuch der englischen u. deutschen Sprache. 18. Aufl. vollst. neu_bearb. v. Dr. Leon Kellner. 1. Tl. Englisch-deutsch. 8, XLVIII, 491 s. Braunschweig, Vieweg & Sohn. M. 3,50, geb. 5.

Schmidt (Alex.), Shakespeare-Lexikon. Vollständiger engl. Sprachschatz m. allen Wörtern, Wendungen u. Satzbildungen in den Werken des Dichters. 3. Aufl. Durchges. u. erweitert v. Gregor Sarrazin. 2 Bde. XIII, 1485 s. Berlin, Reimer. M. 24, geb. M. 30.

Blaschke (Paul), Wörterbuch der Elektrotechnik in 3 Sprachen. Mit 1 Vorwort v. Dr. F. Niethammer. 3. (Schluss-) Teil. Englisch-DeutschFranzösisch. VI, 226 s. Leipzig, Hirzel. Geb. M. 5.

Wörterbuch, technologisches. Deutsch-Englisch- Französisch. Gewerbe u. Industrie, Civil- u. Militär-Baukunst, Artillerie u. a. m. umfassend. Neu bearb. u. hrsg. v. Prof. E. v. Hoyer u. Frz. Kreuter. 5. Aufl. 2. Bd. Englisch-Deutsch-Französisch. VIII, 877 s. Wiesbaden, Bergmann. M. 12. e) Deutschbein, Entwickelung des englischen Alliterationsverses. Leipziger Hab.-Schrift. 69 s.

Schneider (A.), Die mittelenglische Stabzeile im 15. u. 16. Jhdt. Diss. Bonn. 37 s.

Weisker (E.), Ueber Zweck u. Einrichtung, Reime und Accentangaben, Wortschatz u. Quelle des ersten frühneuenglischen Reimlexikons (Manipulus Vocabulorum 1570). Diss. Göttingen. 32 s.

2. Litteratur.

a) Allgemeines.

Kreussler (Gerh. v.), Die Grenzen der Aesthetik. 165s. Leipzig, Seemann. M.3. Maurus (Dr. P.), Die Wielandsage in der Litteratur. XXV, 226 s. Leipzig, Deichert Nachf. M. 5.

(Münchener Beiträge zur roman. u. engl. Litt.)

Klinke (K.), Das volkstümliche Paradiesspiel u. seine mittelalterlichen Grundlagen. Diss. Greifswald. 37 s.

Foth (Max), Das Drama in seinem Gegensatz zur Dichtkunst. Ein verkanntes Problem der Aesthetik. 1. Bd. Die Stellung des Dramas unter den Künsten. V, 170 s. Leipzig, Wigand. M. 3.

Broch (A.), Die Stellung der Frau in der angelsächs. Poesie. Diss. Zürich. 80 s. Erlemann (E.), Das landschaftliche Auge der angelsächs. Dichter. Diss. Berlin. 32 s.

Sander (Dr. G. H.), Das Moment der letzten Spannung in der englischen Tragödie bis zu Shakespeare. 68 s. Berlin, Mayer & Müller. b. M. 1,60. Ohnsorg (R.), John Lacy's "Dumb Lady", Mrs. Susanna Centlivre's "Love's Contrivance" u. Henry Fielding's "Mock Doctor" in ihrem Verhältnis zu einander u. zu ihrer gemeinschaftlichen Quelle. Diss. Rostock. 60 s.

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