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und taktumstellungen in den versen 1848-1850. Die zeilen 1051-1056 vollends betrachtet Bang gewiss mit recht als ungebundene rede, trotz der gelegentlichen anklänge an den rhythmischen gang des blankverses.

Im einzelnen merke ich an, dass zz. 309-310 vielleicht zusammen einen fünfakter mit fehlendem auftakt ergeben: “Bíd him tó (= too) come in. Sir Walter Plaýnsay" usw. Die zeilen 307-308 wären dann in einen vers zusammenzuziehen, wobei ich erinnere, dass ausrufe wie das "how now?" in z. 307 oftmals nicht in den rhythmus einzubeziehen sind (Schipper, Grundriss der Englischen Metrik, p. 229); so werden die zeilen 307-310 wohl als leidlich regelrechte blankverse aufzufassen sein. In z. 1094 könnte das zweite you ohne schaden für den sinn und zum vorteil des verses gestrichen werden, während das we in z. 2618 unbedingt erhalten bleiben muss.

Ich möchte mit einem wunsch, mit einer anregung schliessen. Gewiss hat prof. Bang bei der herstellung seines ausgezeichneten kommentars das fehlen eines halbwegs vollständigen und methodisch gearbeiteten wörterbuches der sprache der Elisabethaner schmerzlich empfunden, denn mit dem alten Nares ist nicht viel anzufangen, während das New English Dictionary, so reichlich auch seine hinweise auf den wortschatz der schriftsteller aus der blütezeit des englischen dramas sein mögen, denn doch andere ziele verfolgt. Die konkordanzen zu Shakespeare und das eben neu aufgelegte Shakespeare - lexikon Schmidts sind ja überaus schätzenswerte hilfsmittel, aber auf sicherem boden wird der erklärer eines Jonson, eines Webster erst dann stehen, wenn wir einmal ein inventar des gesamten sprachschatzes jener periode besitzen; es ist wohl hohe zeit, wenigstens die vorarbeiten hierzu in angriff zu nehmen und den wortvorrat der einzelnen dichter zu verzeichnen. Wie dankenswert ist schon Bangs kurzes register zu seinen lehrreichen noten oder Giffords index zu seiner hochverdienstlichen ausgabe Jonsons! Noch weit höheren anspruch auf unseren dank würde sich aber prof. Bang erwerben, wenn er lexikographische arbeiten, spezialwörterbücher zu einzelnen dramatikern anregen und in seinen Materialien veröffentlichen wollte, in deren plan sie sich aufs beste einfügen würden.

Wien, am 10. Mai 1903.

R. Brotanek.

Die altenglischen Säugetiernamen zusammengestellt u. erläutert von Rich. Jordan. Heidelberg, Carl Winter's Univers.-Buchhandlg. 1903. XII, 212 s. 8° [= Anglistische Forschungen. Herausgeg. von Dr. Joh. Hoops, Professor an der Universität Heidelberg. Heft 12].

Der verfasser will die von Hoops, Whitman, Palander und Björkman begonnene systematische durcharbeitung des altwestgerm. wortschatzes fortführen und hat auf grund zahlreicher, meist selbständig zusammengestellter belege aus der altengl. litteratur und mit zuhilfenahme der sprachwissenschaftlichen forschung eine gründliche darstellung der säugetiernamen bei den Angelsachsen geliefert, wobei auch der kulturgeschichtliche gesichtspunkt nicht unberücksichtigt geblieben ist. Da Jordan der lautlichen seite der besprochenen wörter ebenfalls die gebührende aufmerksamkeit widmet, so kommt seine schrift auch für die grammatische forschung, und zwar sowohl für die laut- wie für die formenlehre, in betracht, vgl. z. b. die ausführungen über da, eowu, miere, wesle.

Nach einer ausführlichen darlegung der benutzten quellen und hilfsmittel folgt eine einleitung, worin der verfasser die allgemeinen gesichtspunkte erörtert, die ihn bei der arbeit geleitet und die sich aus derselben ergeben haben. Er teilt die säugetiernamen in gruppen, je nachdem sie als indogermanisch, urgermanisch, westgermanisch oder einzelsprachlich anzusehen, ob sie erb- oder lehngut sind; ferner untersucht er, wie es sich mit der geschlechtsbezeichnung und den ausdrücken für die jungen verhält und endlich, wie sich bei einzelnen namen bedeutungsverschiebungen zeigen und welches der ursprüngliche sinn der bezeichnungen gewesen sein möge. Obgleich der verfasser hier natürlich in manchen punkten wegen der lückenhaftigkeit des materials keine entscheidung treffen kann, so bietet diese übersicht doch des wichtigen und interessanten genug.

Bei der behandlung der tiernamen selber liegt die naturwissenschaftliche einteilung zu grunde, und es werden jedesmal zuerst die verschiedenen formen aufgeführt, dann die (oft recht zahlreichen) belege aus der prosa und poesie sowie den glossen mitgeteilt, hierauf die bedeutung des namens unter heranziehung historischer und tiergeographischer notizen erörtert und endlich die etymologie, d. h. die verwandten germanischen

und indogermanischen formen, bei lehnwörtern die quelle, besprochen. Der verfasser hat den gegenstand im allgemeinen mit gründlichkeit und guter methode behandelt und zeigt sich auf den verschiedenen einschlägigen gebieten wohl bewandert. Nur weniges habe ich seinen ausführungen hinzuzufügen. 1. Zum quellenverzeichnis. Die Corpusgll. wären besser nach der ausgabe von Hessels, die Leidener nach der von Glogger anzuführen gewesen.

2. Zur litteratur. Ich vermisse die vortrefflichen etymologischen wörterbücher der schwedischen und der dänischnorwegischen sprache von Tamm, bezw. Falk - Torp, sowie Wadsteins ausgabe der kleineren as. denkmäler mit seinem wichtigen glossar. Statt Vigfusson hätte ich lieber das treffliche Ordbog over det gamle norske sprog (2. aufl.) von Fritzner citiert gesehen.

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3. Zur abhandlung. S. 27: sollte sprinca nicht zu andfrk. sprinco locusta (Gll. Lips.) zu stellen sein? — S. 54: bicce, aisl. bikkja, wird von Falk-Torp (unter bikje) zu bach (norw. bæk) und asl. běžati, lit. bėgti 'laufen' gestellt. S. 56 f.: zu hwelp stellen Falk-Torp (unter hvalp): ae. hwelan, aisl. hvellr, ahd. hwell, lit. skályju, skalikas, kāle, gr. oxúλa§. S. 62: Trautmann löst das 56. rätsel mit 'harfe' auf, was allerdings auch nicht ganz befriedigt. S. 74: nach FalkTorp (unter igelkjær) gehört zu igel noch dän. egel und jævel (<*jagull) und norw. igjel (<*igill); dass die länge in aisl. igull nicht sekundär sein kann, ergiebt sich aus Luthers eigel ahd. igil. Da i nicht mit idg. e zusammengebracht werden darf (gr. xivos), nehmen F.-T. dafür slav. iglá 'nadel' zu hilfe. - S. 77: westf. schrå entspricht mnd. schrade und gehört wohl zu nnl. schraal, vgl. Franck s. v. S. 80: die zusammenstellung von ae. acweorn(a) mit german. *aikwa-, *īkwascheitert schon daran, dass urgerm. kw (qu) im wgerm. inlaut stets als erscheint. 1) Das w muss also zum zweiten teile gehören! S. 81: ne. awn kommt von aisl. ogn, vgl. Björkman s. 110 f. S. 98: dass as. u, o in ehu-skalk und eo-rid aus dem w des suffixes (urgerm. *ehwa-) entstanden sein könne, bezweifle ich stark. Natürlich beruht ehu- nicht auf got.

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1) Wie hw als h. Die ausnahme anordh. genehwiga (Bülbring, Elem.buch § 465 anm.) erklärt sich wohl als vermischung von neh und neowest 'nähe'.

*aíhws, wie J. in der fussnote anzunehmen scheint. S. 112: ae. mære kann nicht auf *meare beruhen (desgl. s. 113 unten), sondern nur auf *mearhæ. S. 114: unten 1. anord. vigg(r) statt wigg(r). - S. 126: weorf gehört wohl zu sweorf (vgl. Schade unter swerban). S. 135 1. me. (statt mhd.) bukke.

- S. 151 1. mnd. öwe, öüwe (statt owe, ouwe), vgl. westf. özgə.

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verdumpfenden einfluss

Wie sollte wohl ein endungs

vokal aus dem vorhergehenden konsonanten entstanden sein? S. 197: hierzu auch as. suga. An übergang von uw > ug glaube ich nicht. S. 201: die nebenform bær beruht natürlich auf umlaut, vgl. gæst neben gást. An einfluss von bera (fussnote) ist nicht zu denken. Das wort war wohl ursprünglich u-stamm. J. weist ja selbst darauf hin, dass es im ahd. i-stamm ist! Darf man an gr. palós 'schwärzlich' denken? - S. 202: mnd. nnd. borg muss doch mit barg im ablautsverhältnis stehn! S. 206: gehört for vielleicht etymologisch mit gr. лnρós 'gebrechlich, verstümmelt' zusammen?

Leider hat der verfasser es unterlassen, seiner trefflichen arbeit ein wörterverzeichnis beizufügen, das gewiss alle etymologen sehr vermissen werden.

Kiel.

F. Holthausen.

Ida Baumann, Sprache der Urkunden aus Yorkshire im 15. Jahrhundert.

Anglistische Forsch., herausgeg. v. Dr. Joh. Hoops, Heft 11. C. Winter, Heidelberg, 108 S., geheftet 2,80 M.

Wie schon vorher die urkunden Schottlands, so haben jetzt auch diejenigen von Yorkshire, der wichtigsten nordenglischen grafschaft, ihre behandlung gefunden, sowohl nach gedrucktem material, das zumal in den publikationen der Surtees Society vorlag, wie nach ungedrucktem in gestalt einiger abschriften Morsbachs. Dankenswert ist es, dass verf. die sprache der fast sämtlich dem 15. jahrhundert angehörigen urkunden nicht isoliert behandelt, sondern sowohl frühere me. poetische denkmäler wie z. b. Prick of Conscience, als auch die modernen dialekte Yorkshire's zum vergleiche heranzieht. So bietet ihre darstellung ein abgerundetes bild, wie es mit dem zuweilen spärlichen material der urkunden allein nicht möglich gewesen

wäre, und gewährt einen hübschen überblick über die veränderungen und die entwickelung des dialekts vom ende des 14. jahrhunderts ab.

2

Uebersichtlich tritt z. b. in § 70 ff. das auftauchen und allmähliche vordringen der ō-formen für ae. â hervor, das innerhalb der urkunden nach jahreszahlen gruppiert wird; rückschliessend wird dann wahrscheinlich gemacht, dass auch die zahlreichen ō-reime in einem spätmittelengl. denkmal wie York Plays nicht bloss rein litterarische entlehnungen waren. Schwierig liegt die sache bei den auf me. ē zurückgehenden lauten. Verf. (= verfasserin) konstatiert, dass in den meisten modernen dialekten Yorkshire's ae. @1 (= *ai-i) mit ae. êa, also me. a priori offenem ē zusammengehe meist im gegensatz zu ae. a2 (= wgerm. a), das sich zu me. a priori geschlossenem è stelle. In der schreibung der urkunden glaubt sie dasselbe verhalten zu erkennen und schliesst, dass nach ausweis beider beweismittel die nordengl. reime des 14. jahrh. von ae. *1 e, von ae. 2: ungenau sein müssten und dem einfluss der schriftsprache zuzuschreiben wären. Aber die schreibäng e, ee der urkunden ist ja gänzlich undurchsichtig und auch das vereinzelte ea beweist nichts. Verf. muss selber für year einfluss der schriftsprache annehmen; warum also nicht auch für deal (vb.?)? übrigens zeigt das vb. del in den nordengl. reimen nur . Es stehen also nur die modernen dialekte den me. reimen gegenüber, und es ist mir durchaus fraglich, ob sie weniger als die alten schriftsteller von der schriftsprache beeinflusst sind und klarere, durchsichtigere verhältnisse zeigen. Wie stark der einfluss der schriftsprache auf die urkunden und die modernen dialekte ist, beweist das zurückdrängen von sal, solde durch sh-formen und ebenso das von kirk durch chirch. Jedenfalls fallen konsequente me. reime eines wortes zu unter vermeiden von schwer ins gewicht, ob sie ganz oder halb rein sind, ist dann allerdings eine weitere frage, deren beantwortung nicht leicht sein dürfte.

Zum schluss möge bemerkt werden, dass die eigentümliche schreibung a für e-laute (§ 7), die verf. unerklärt lässt, sich durch die lautveränderung von a erklärt, sie findet sich auch in mittelschott. dkmm. zugleich mit reimen von ā : §.

Wilhelmshaven,

W. Heuser.

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