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REVUE HISPANIQUE

Numéro 122

AOUT 1921

DIALOGO DE
DE MUGERES

Die älteste den Bibliographen bekannte Ausgabe des berühmten satirischen Gedichtes von Castillejo, das gewöhnlich unter dem erweiterten Titel Dialogo de las condiciones de las mugeres zitiert wird, ist von Venedig 1544. Ueber ihr Verhältnis zu den zahlreichen späteren, mehr oder minder gründlich expurgierten Drucken war nichts Sicheres bekannt, bis es vor kurzem gelang, ein Exemplar derselben auf der Staatsbibliothek in München nachzuweisen. Vor allem bedarf der Titel dieser editio princeps einer genauen Fixierung. Er lautet, zum Unterschied von allen bisherigen Zitaten, folgendermassen :

Dialogo de Mugeres. Interlocutores. Alethio. Fileno. In Venetia. 1544. Con Gratia & Priuilegio per anni diece.

Blatt 1 trägt rückseitig folgende Warnung vor Nachdruck : Nessuno ardisca de stampar el presente volume: o far stampar : ne stampato da altri dar a vender in li luoghi De lo Illustrissimo Dominio Veneto sotto la pena como nel Priuilegio appar. Das Privileg selbst kommt nicht zum Abdruck. Der Band ist dem Format nach Klein-Quart, in sogenannten gotischen Lettern gedruckt und umfasst 61 nicht nummerierte Blätter.

1. Siehe Archiv für das Studium der neueren Sprachen, Bd. 140 (1920), p. 72.

REVUE HISPANIQUE.

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Dialogo de Mugeres. Interlocutores. Alethio.Fileno.

In Tenetia. 544.

Con Bratia zoriuilegio
per anni diece,

Die Bogensignierung verläuft von a bis à4, b bis b4, c bis c4, d bis d4, e bis e4, f bis f4, g bis g4, h bis h3. Das letzte Blatt trägt eine Liste von Errores de la estampa. Als Drucker wurde mit grosser Wahrscheinlichkeit der Venezianer Meister Estefano da Sabio identifiziert 1.

Die bis heute nach Originalen oder Zitaten bekannt gewordenen Nachdrucke und Ausgaben des Diálogo hat bereits Foulché-Delbosc zusammen mit den übrigen Werken Castillejos bibliografisch verzeichnet 2. Ein sorgfältiger Vergleich derselben unter sich und mit der editio princeps soweit

sie nicht erreichbar waren, wie Nr. 3, 3bis, II, 12, konnte ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe auf indirektem Wege festgestellt werden 3- brachte folgende Ent

I. Op. cit., pag. 78. Dortselbst ist pag. 74, Anm. 2 ein Druckfehler richtig zu stellen das Zitat von Durán (ni por asomos hemos podido ver ninguna) steht Romancero general Bd. 1, pag. LXXIII.

2. Revue hispanique Bd. 36 (1916), p. 505-508. Zu Nr. 10 seiner Liste ist folgende Ergänzung zu machen. Obras liricas de el famoso poeta Christoual de Castillejo. Corregido, y enmendado en esta ultima impression. Impresso en Madrid. Ohne Jahr, 7 Bl., fol. 1-437, in-8. Das einzige bekannte Exemplar dieser Raubausgabe, das im Besitz der Universitätsbibliothek in Göttingen ist (Poet. hisp. 1026), wurde bereits von Johann Andreas Dieze (L. J. Velazquez Geschichte der spanischen Dichtkunst aus dem Spanischen übersetzt, Göttingen 1769, pag. 197) kurz beschrieben. Eine genaue Prüfung des Bändchens hatte folgendes Ergebnis: es ist ein um Anfang und Ende verstümmeltes Exemplar der Ausgabe von Madrid 1600, a costa de Pedro de la Torre, VIII, 438 Bl. (= Foulché-Delbosc Nr. 10). Am Anfang fehlen 2 Bl., am Ende 3 Bl. Nach fol. 435 sind in verschiedenem Papier aber ganz ähnlichem Satz und Druck 3 Bl. angeklebt, die 435, 436, 437 foliiert sind, so dass Bl. 435 doppelt vorhanden ist. Der Text erleidet keine Störung. Das neue Titelblatt hat das gleiche Papier wie die letzten 2 Blätter und ist ebenfalls deutlich, erkennbar aufgeklebt.

3. Gänzlich rätselhaft ist die Existenz einer gelegentlich zitierten Ausgabe von Anvers 1582 (= Foulché-Delbosc Nr. 7). Vgl. Salvá Nr. 525, Lemcke, Handbuch II, 276, Graesse, Trésor II, 66, Brunet, Manuel I, 1633. Gesehen hat sie keiner,

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