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Von Italien.

E. Pabfl. Heiligkeit haben zwar all. bereits vor einem halben Jahre die Canonifation der 4. neuen Heiligen verrichtet, und gedencken schon wet. ter an eine neue Arbeit von gleicher Gattung; allein die Freuden Fefte derer darbey thren Profit machenden Münchs. Orden und Closter haben noch kein Ende; Ihr Jauchzen breitet sich in allen Ländern aus, wie ein Regens Bach; ihr Frolocken dringer von einem Ende der Welt biß in das andere, und die heiligen Freu Den-Feuer des fieben-bergigten Roms leuch ten biß nach Oft und West-Indien.

Der Principal unter diesen neuen Schuß, Göttern war der Pabst Pius V. von welchem man bereits im 129ten Theile gedacht, und in dem vor. hergehenden Theile die lateinischen Gebete, fo man bey der Catholischen Kirche zu ihm verrich tet, eingerückt. Weil nun inzwischen sein wune derbarlicher Lebens-Lauf zur Auferbau lichkeit des Christlichen Lesers, in Wien bey Adam Damer im Zwettelhof gedruckt │heraus kommen, und sein Ehrwürdiges Bildniß

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im Kupferstich vorher gefeßzet worden; so dienet aus dieser Schrifft dem Leser zu folgender Nach richt: daß offt, belobter Pabst Pius V. von Pau lo Gislerio und Dominina Augeria, unweit der Stadt Alexandria im Mayländischen, Un. 1504. gebohren, und in der Tauffe den Nahmen Mi chael empfangen, so ihm auch im Geistlichen Orden verblieben. Er gieng sehr zeitig unter die Dominicaner, und faßte einen unverföhnlichen Haß gegen die Keger, von dessen Würckung er ben seinem Inquifitor-Amte viele Proben gege ben, und daher von Pabst Paulo dem IV.denCara dinals-Hut erlanget. In seiner Päbstl. Regi rung hat er durch seiner Schwester Sohn den Alexandrinischen Cardinal Michaëlem mit König Philippo dem II. in Spanien und der Republique Benedig eine Bündniß wider den Türcken ges fchloffen, und die weltbekannte See-Victorie bey Lepanto An. 1571. durch seine Påbstl, Gas leeren gewinnen helffen, welches Sieges aber die intereflirten Parteyen sich schlecht bedienet, Er hat vor sich selbst ein strenges Leben geführet, und seine Beicht. Våter haben nach seinem Tode versichert, daß er die Zeit seines Lebens keine einhige tödtliche Sünde begangen, absonderlich aber, daß er die unbefleckte Reinigkeit in puncto des Frauenzimmers mit ins Grab genommen. Zwen Umstände bezeugen, er habe sein Sterbe Stündlein vorher gewust, welches am Abend des 1. May, An. 1572. erfolget. Seinem Tode find viel Zeichen vor und nach gegangen. Es ist von allen Orten eine grosse Menge Volcks zu fam

sammen gelauffen, so sich reiffende eingedrun gen, um den Heil. Cörper zu berühren: theils haben die Füsse desselben geküsser, theils die Bet ten angerühret, theils etliche Härlein ausgerauf fet. Der mehrere Theil brachte mit sich Rosen Krange, Bluhmen und Tüchel, warffen dieselbe auf den Heil. Leib, und nahmen sie als geheiligte Sachen wieder zurück. Alle fielen auf ihre Knie nieder, und rufften den Diener Gottes um Hülfe an, und dieses mit einem solchen Gedränge, daß von nöthen gewesen, diese ungestüme An dacht des Volckes mit gewaffneter Hand einzu, halten,

Es hat auch, (wie der Wienerische Autor dies ses Lebens weiter meldet, dessen eigene Worte man hier behalten) GOtt der HErr dieses seines Dieners Heiligkeit durch viele Wunder-Zeichen der Welt offenbar gemacht. Denn alle diejeni gen, so mit Vertrauen dem Heil. Pio V. fich bes fohlen, find selbigeStunde an von allen ihren An liegen durch seine Fürbitte entlediget, frisch und gefund, GOtt und den Heiligen lobende, darvon gegangen. Aus einem so weiten Meere vieler Wunderwerde schöpfer man nur etliche Tropfen feiner Miraculen. Eine Frau, so in ihrem Leib eine todte Frucht getragen, empfande alsobald, daß selbige wiederum das Leben bekommen, so bald sie mit dem Unterröckel des heil. Pii bedecket worden, und gebahr hernach einen fri schen gefunden Sohn. Eine andere, so grosse Schmerzen von dem langwierigen Reissen ers litten, ward alsobald von den Schmerzen entles hb 3 Diger

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