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Von Italien.

Eine Päbstl. Heiligkeit find zwar mit derer Jesuiten in dem Asiatischen Königreiche China angestellten Bekehrungs. Methode und hartem Verfahren wieder da dahin gesen. deren Päbstl. General, Visitator, den verstor benen Cardinal von Tournon, keinesweges zu frieden, und sie haben ihr äuserstes Mißfallen, so wohl mündlich in den Confiftoriis, als auch schrifftlich an den Tag geleget; Gleichwol ha. ben sie, der Societåt Jesu ihre unerschöpffliche Gnade zu bezeugen, unmöglich übers Herke ge bracht, und deroselben zugefallen, schon im November abgewichenen 1713ten Jahres, dem in Rom befindlichen P.Generali der Jesuiten das so lang erwünschte Decret ausgehändiget,vermöge Deffen der Beatus Stanislaus Kostka, weiland ein Polnischer Jesuite zu Rom, heilig gesprochen werden könne. Dieses Decret war desto ange. nehmer, te långer man darnach geseuffget, wie aus einem Schreiben des Polnischen Bischoffes Lubiensky (so lateinisch und Deutsch in dem 137ten Theile anzutreffen) zu ersehen. Und es ist dieses ein gar befonderer Umstand, daß es ih. nen der Pabst selbst zu Hause und Hofe überJ112

bracht,

bracht, als er an dem Feste des Heil. Leopoldi, oder des beatifirten Stanislai, in der Kirchen des Profeß. Hauses S. J. gewesen, und allda dem Gottesdienste beygewohnet: nach welchem er den daselbst befindlichen P.General zu fich bécuffen, und ihme sodann obtges Decret überreichet. Die Wirkung desselben wird sich mehr über Pos len, als über andere Länder erstrecken. Denn weil dieser Stanislaus Kostka ein gebohrner Polack gewesen, so wird er sich nothwendig in der Vorbitte vor seine Herren Lands » Leute am meisten signaksiren: Welche es auch bey noch anhaltenden Polnischen Troublen sehr bendthi, get, und nimmermehr der Vorsprecher zu viel haben werden, wann sie nur alle helffen könten.

Wie sehr sich die Herren Dominicaner um die Canonisation thres B. Ceslai, dessen Gebeine zu Breßlau in Schlesien bey St. Albrecht liegen sollen, biß dato bemühet, aber aus Mangel der grausamen Unkosten, mit leerer Vertröftung ab gezogen, über welchen Verzug dieser heilige Leichnam durch offtmaliges Klopffen senen Verdruß (als die Mönche selbigen Klosters vor geben) bezeiget, ist schon zu anderer Zeit gedacht, Es müssen sich aber die guten Dominicaner in deffen vergnügen, daß ihr Orden vor 2. Jahren mit der Canonisation des Pabstes Pii V. berei chert worden, welchem der Ceslaus fünfftiger Zeit schon in solcher Würde nachfolgen wird. Weil man auch zu Rom, wegen der Beatifirung oder Seligfprechung des P. à S. Guilielmo, Au gustiner Barfüffer-Münches, ( so mtr groffem

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Ruff der Heiligkeit Anno 1621, den 24. Aug. im? 66.ten Jahre seines Alters von dieser Welt ab. geschieden) eiffright fortfähret, so werden diese Barfüffer wohl mit chestem ein Lied im höherer Chore fingen. Und vielleicht wird das König, reich Böheim mit endlicher Canonifirung des fattsam renommirten Nepomuceni, unter dem ißigen Pabfte auch noch erfreuet.

Wie leichte es dem Pabste fållet, einen im Himmel vor heilig auf Erden zu erklären; defto mehr Schwierigkeit setzet es auf der untern Flåche des Erdbodens, denjenigen ihren Kopff glet. che zu rücken, welche nicht nur vor Heilige, fon #dern gar vor Götter der Welt angesehen seyn wollen. Wann denn die Excommunications. Affaire in Neapolis noch nicht bengeleget, in Sicilien aber erst recht eiffrig getrieben wird und in beyden Ländern die thōrichte Ubereilung etlicher hoffårtigen Pfaffen vor keine Infallibi Ittat agnofciret werden wil; so kan man sich oh. ne Mühe einbilden, daß beyde Excommunica flones sehr zur Unzeit angebracht worden, und also auch, wie die unreiffen Früchte, lein Lager. Obst abgeben dürfften. Jedoch mag diese Ano gelegenheit von minderer Gefahr seyn, als die nach Franckreich verschickte Excommunications. Bulle wieder des P. Quenels überseßtes neues Testament, und über dessen Morale Evangelique. Denn wann diese Bulle, in welcher öffters Chri. fti und der Apostel eigene Worte und Lehre ver dammet worden, nicht blindlings angenommen wird, so leidet die Päbstl. Infallibilität gewiffen

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Schiff

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