be, welche ihr ju eurem Vaterlande traget, fehen las set, indem ihr euch aufmuntert, der Boßheit der übelgesinnten vorzukommen, und diejenigen, welche man hintergangen, aus dem Irrthum zu helffen. Nichts kan den Frieden befeßigen, und nichts kan die Anordnungen, welche in einem so langwierigen Kriege eingeschlichen, verbessern, als eine feste Ad. Härens an die Kirchen und Staats Constitutionen. Man kan sich nur allein aufdiejenigen, welche wahr. hafft diese Marimen haben, verlassen; und gleichwie sie das meißte Recht zu meiner Gnade haben, als so könnet ihr versichert seyn, daß ich kein anders Intereffe noch Vorfaß haben werde, als euere Avantas ge, und die Sicherheit unserer Religion und Frey, heit. Ich verhoffe, daß ich künfftigen Winter zur Ruh dieser Nationen, und zum allgemeinen Besten, mein Parlament entschloffen finden werde, nach eben die fen Maximen mit eben der Weißheit und solcher Krafft zu handeln, daß ich in Stande seyn werde, Europens- Freyheit zu mainteniren, und den Geist der Meuterey im Lande zu dämpffen. Nach diesem prorogirete der Cansler das Parla, ment auf Königl. Ordre, biß künftigen 8. Sept. und Ihro Majestät kehreten mit eben diesen Ceremonien wieder zurück in den Pallast von St. James. Die Parade Kutsche war mit 6. von den 9. schönen Pfer den, welche der Herzog von Numont gefchencket. bes spannet, und mit den Konigl. Hoff Dantes angefül let. Nach derselben führen zwey prächtige Caroffen des Herzogs von Aumont, darinnen sich seine Excellent nebst etlichen Edelleuten von dero Suite befanden. Den 25. Jul. gab dieser Minister den Herren und Dames bey Hofe, wie auch vielen andern vornehmen Personen einen sehr prächtigen Ball, und wurs den 200. Billets vor die Masquen ausgetheilet. Die Speisen wurden in Uberfluß aufgetragen, und über über 700. Bouteillen Bourgogne, und ChampagneWein ausgetruncken. Den 27 Jul. hat man die güldenen Medaillen, so viertehalb Guinees schwer, denen Gliedern beyder Parlaments Häuser ausgetheilet. Auf der eis nenSeite ist der Königin Bildniß, mit dieser Inscri ption: Anna Dei gratia Britannia, Francia & Hiber niæ Regina. Auf der andern Seite stehet geschrieben: Britannia, und präsentiret sich ein Pflug in dem Acker; Schiffe im Meere, und der Friede einen Del Zweig in der Hand haltend, mit dieser Devife: Com pofitis venerantur armis. Bey dieser Gelegenheit find auch viele silberne Medaillen geschlagen wor den. Kunfftige Woche werden sich Joro Majestát nach Windsor begeben, und daselbst die übrigen Sommer Tage zubringen. Also hat nunmehr dieses Torrische Parlament fein Ende: wolte GOrt, es endigten sich mit demselbigen auch alle Anschläge und Entschließ, fungen, die zum Untergang der Ruhe von Euro pagereichen. Es wird iho allerhand Factions setzen, bey Erklesung der Glieder und Deputirten zu dem neuen Parlament, und beydes die Wighs als die Torris werden ihr euserstes anwenden, daß ihr Theil die Oberhand behalte. Doch vor die allgemeine Wolfahrt ist zuwünschen, daß der Prätendent Souverainer König in Utopia, der Dr. Sacheverel Patriarche in Schlaraffen-Land, der Englisch Französische Commercien-Tractat besser eingefädelt, Schottland in der Union mit Engelland behalten, und das Erß. Hauß Defter. reich zu keinem unbilligen Frieden gezwungen werde! Doch Doch wir können diesen Articul noch nicht schliessen. Denn feither dem, was bereits gemel. det, hat es in Engelland zwischen den 2, factionen der Torris und der Wighs allerhand Bemühungen gegeben, um von ihrem Anhange Glieder zu dem neuen Parlament zu verschaffen. Es sind auch allerhand Pasquille wider die letzte Rede der Königin bey Dissolvirung des neus lichen Parlaments, wider den Französischen Commercien-Tractat, wider die ißige Englische Regierung u. f. w. zum Vorschein kommen, Der berühmte D. Robinson, Bischoff zu Bristol, und erster Plenipotentia ius der Königin auf den Friedens. Congreß in Utrecht, tit Bi fchoff zu Londen, und an deffen Statt D. Smaldridge Bischoff in Bristol worden. Es sind erliche hohe Reichs Aemter mit neuen Perso nen beseßet, und dem Herzog von Marlbos rough fast der Rest von seinen Chargen vollends abgenommen worden. Allein wer kan alles auf so wenige Blätter bringen, daß nicht im mer etwas über, oder gar wegbleiben folle? Der Schluß ist unterdessen nicht mit Still schweigen zu übergehen, daß die See. Festung Duynkerken wohl nicht raffret werden, sondern in der Engellander Hånden bleiben möchte. Hierüber wird Holland gewiß groffe Augen machen, und Franckreich selber solches nicht gerne sehen, doch in egard anderer genossenen Höfflichkeiten es endlich geschehen lassen müss fen. Auff dem Friedens, Congreß in Utrecht tractiret man über den Frieden mit Spanien, wor tunen die Arjouiftischen Gesandten allerhand krumme Springe machen und man schreiber aus Holland, daß diß Jahr derSchluß davon schwer.. Itch zu hoffen sen. Dem Scheine nach fiehet folche Verzögerung vor Holland sehr nachtheis lig aus, und es wird auch nicht gank und gar ohne ihren Schaden abgehen. Allein die Hol lå der sind so tumm nicht, daß sie die Lift der Feinde nicht mercken folten Sie werden ihnen gewiß anderwerts eines anhången, es geschehe, wo und wie es wolle, und sie werden doch noch wohl den größten Fisch aus diesem trüben Wasser ziehen. In Brabant und Flandern setzet es theils we gen der neuen Regterung theils wegen der Englischen Besatzungen, allerhand Troublen. Es haben auch etliche Englische Regimenter in Gent und Brügge revoltiret, weil ihnen ihre Officierer ein gewiffes Geld vor die Zelten abge zogen. Nachdem fothane erste Unruhe gestil. let, so erhielte man den 22. Julii Zeitung von Gent, daß der Englische Commendant einige Zeichen einer zweyten Conspiration, welche unter der Besatzung geschmiedet worden, entdecket; Wie er nun hievon alfofort denen von Brügge Nachricht gegeben, mit dem Ersuchen, ihm einige Regimenter Dragouner zuzusenden, so sen das Hollsteinische von Waleff und noch ein ander Regiment des Freytags in der Nacht daselbst ankommen, welche so gleich die vor. nehmsten Straffen und Casernes in der Stadt beseget; worauff in der Stille die zwey Sol. daten, welche sich in dem vorigen Aufstand Lugenius und Marlborough nennen lassen, nebst einigen der vornehmsten Rådels. Führer aus ihren Betten geholet, und der erste ohne einigen Proceß des Morgens um 4. Uhr harquebusiret worden; Ungefehr 2. Stunden dar nach wurden noch zweŋ, und um 10. Uhr zwey andere vor die Köpffe geschossen, welches alles ohne Tumult abgangen, weil die Thore der Stadt und die Bürger. Buden verschlossen waren. Ob es nun damit sein Bewenden ha ben wird, muß sich ausweisen; iedoch hat man fichere Nachricht, daß die Gemüther der En. glischen Soldaten gegen die fremden Regi menter, welche die Execution verrichtet, sehr erbittert worden. Unterdessen haben diesel. ben Ihro Brittannische Majest. einen guten Dienst gethan, weil ohne ihren Beystand die unruhigen Köpffe die Uberhand würden be kommen, und aller Apparence nach, groffen Muthwillen verübet haben. Unter den Spanischen, Holländischen und Bayerischen Ministern giebet es einige Dispu ten wegen der Herrschafft Chinay unweit Lút. tich. Denn der König von Franckreich hat die Niederlande mit der Condition abgetreten, daß die Princeßin Urfini, so in Spanien Obriste Hoffmeisterin und größte Favorite ist, eine Sf 4 frene |