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der schönen

Wissenschaften

und

der freyen Künste.

Acht und funfzigsten Bandes Erstes Stück.

Leipzig,

In der Dyckischen Buchhandlung,

1

1.

Ueber das Ideal
der Antike.

Vorgelesen in der Gesellschaft der Alterthümer zu Caßel. Den 1. Sept. 1794%

Der unrichtige Gedanke, daß die Kunst in ei

ner bloßen Nachahmung der Natur bestånde, und daß die Natur selbst die einzige unerreichbare Künste lerinn sey, hatte ehedem seinen Ursprung der Bee merkung zu verdanken, daß alle unsre Begriffe vom Schönen aus der Natur geschöpft wåren. Man hatte aber dabey vergeßen, daß die Natur für mehr als einen Zweck, nicht bloß für das Schöne, sondern auch für das Nüßliche arbeite. Die Kunst hingegen, überall nur das Schöne von den übrigen Eigenschaften der Dinge abzusondern, und den Menschen darzustellen, beabsichtigen müße.

Es wird jest so allgemein erkannt, daß die Kunst in einer reinen Darstellung des Schönen, ohne irgend einen andern Nebenzweck, bestehn müße, daß man jezt ben weitem nicht mehr so, wie น

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