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große Anzahl der Feinde blieb und dreitausend wurden gefangen, die übrigen zerstreuten sich in die Wälder, die Myrina, um das ganze Volk auf einmal auszurotten, anzünden lassen wollte, doch mißlang das Vorhaben; die Gefangenen aber waren beinahe ihrer Sieger Verderben, denn, ihrem Glücke vertrauend, hielten die Lezteren in der Nacht nicht sorgfältig genug Wache, Viele wurden von den gefangenen Weibern getödtet, durch ihre eigenen Schwerter umgebracht, und die Andern gewannen nur mit Mühe wieder die Oberhand. Die Gorgonen wurden nun aber zur Strafe alle niedergemehelt. Die gefallenen Amazonen wurden auf drei großen Scheiterhaufen verbrannt und ihnen als Grabmäler drei Hügel aufgeworfen, die noch jezt Amazonenhügel heißen. In der Folgezeit wuchs die Macht der Gorgonen, sie wurden jedoch abermals überwunden, durch Perseus; zuleht aber vertilgte Hercules sowohl die Amazonen als die Gorgonen gänzlich, damals, als er die westlichen Länder durchwanderte und die Säule in Libyen sezte, indem er glaubte, nicht dulden zu dürfen, daß irgendwo die Weiber herrschten, wenn er der Wohlthäter des gesammten Menschengeschlechtes werden wollte. Erdbeben haben den tritonischen See vom Erdboden vertilgt, indem das Land von da bis zum Ocean von einander gerissen wurde."

Die Grundlage des Amazonen-Mythus ruht ohne Zweifel in einem ur alten vorderasiatischen Mond-Cultus, oder der Verehrung einer Mondgöttin in einem fanatischen, bis zur Raserei sich steigernden Dienste, so daß uns die Amazonen als Ergänzung der Corybanten oder Gallen, Priester der kleinasta. tischen Hauptgottheit Cyběle, erscheinen. Wie in jenen entmannten Priestern in dem Männlichen sich das Weibliche darstellte, so zeigt sich uns in den Amazonen das entgegengesezte Verhältniß der Darstellung des Männlichen im Weiblichen. Die Auffassung stimmt mit dem Namen Amazonen, die Brustlofen, überein, in welchem die Idee der zernichteten Weiblichkeit und Mütter= lichkeit leicht zu finden ist. Auf jenen Mondcultus, als dessen Priesterinnen demnach die ursprünglichen Amazonen zu faffen wären, weist in den Erzählungen der Griechen Mehreres hin: ihre Verbindung mit der ephesischen Diana, einer Mondsgöttin, ihre Verschonung der Stadt Mene, d. h. Monds-Stadt, ter halbmondförmige Schild, den sie trugen. Je mehr dieser Mondcultus sich ausbreitete, desto mehr läßt der Mythus das kriegerische Volk der Amazonen erobernd vordringen; je mehr aber der Dienst der Sonne über den des Mondes das Übergewicht gewann, desto mehr werden die Amazonen zurückgedrängt und endlich vernichtet: in welcher Beziehung besonders bemerkenswerth ist, daß Hercules, der glücklichste Bekämpfer der Amazonen, nach einer Seite entschiedenes Sonnen-Symbol ist.

Die griechische Kunst hat die Amazonen dargestellt als kräftige Jungfrauen, wie die Nymphen der Diana, mit Speer, Streitart, mondförmigem Schild, Kriegergurt um die Hüften, Bogen, Köcher, dem Schwert an einem Wehrgehänge, das über die Brust läuft, nie mit einer, immer mit zwei Brüsten. In der Tracht hat man die scythische von der dorischen zu unterscheiden. Bon jener gibt Taf. III, Fig. 14, von dieser Taf. IV, Fig. 15 eine Vorstellung.

Amazonius. (Griechische M.) Beiname des Apollo, ungewiß, welches Ursprungs, unter welchem der Gott zu Pyrrhichus in Laconien ein Heiligthum hatte.

Ambaruschtenen. (Indische M.) Der Vater des berühmten Kissuwanden, und durch seinen Vater Sandy von dem Geschlechte der Sonnenkinder,

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einer ehemals in Indien sehr mächtigen Dynastie, von welcher abzustammen alle Helden sich rühmten.

Ambarvalia. Ein Fest, das die Römer zur Abwendung des Unglücks von den Getreidefeldern mit Umwandlung um dieselben um die Mitte Mai's begingen. Die Priester, die den mit Opfern verbundenen Umzug leiteten, wobei sie Ährenkränze mit weißen Wollenbinden trugen, hießen arvalische Brüder und waren 12 an der Zahl. Taf. IV, Fig. 16 gibt eine Versinnlichung dieser Procession nach einem geschnittenen Steine, doch ist dieses, wie begreiflich, nur eine Scene des langen Zuges.

Ambest. So nennen die Indier den Lebensbaum, d. h. den Baum der Unsterblichkeit; er wächst auf dem Berge Meru in der Hauptstadt Indra's, Amarawati.

Ambracia. (Griechische M.) Tochter des Melăneus, Königs der Dryoper, Sohnes des Apollo. Die Stadt Ambracia soll von ihr den Namen haben.

Ambrar. (Griechische M.) Ein Sohn des Thesprotus, Enkel des Lycãon; soll die Stadt Ambracia gebaut haben.

Ambrosia. (Griechische M.) Der Name der Götterspeise, welche ewige Jugend und Unsterblichkeit gewährte. Eigentlich heißt der Name selbst nichts anderes als Unsterblichkeit: dieser bloße Begriff also wurde von der reichen Phantasie der ältesten Griechen stoffartig aufgefaßt, und so ist Ambrosia nicht bloß Speise der Götter, wie bei Homer, sondern auch ihr Getränk, wie bei Späteren, ja bei Homer wird sie auch besonderen Lieblingen der Götter, wie Achilles, gereicht, und auch Thiere werden damit erquickt. Aber auch Salbe der Götter, welche die Kraft der Reinigung im höchsten Grade besiht, ist Ambrosia. Da nun die Göttersalbe natürlich auch köstlich dusten mußte, so wird ambrosisch für stark und lieblich Duftendes gebraucht.

Den Namen Ambrosia führte auch eine der Plejaden, Tochter des Atlas und der Pleïöne.

Ambryssus. (Griechische M.) Ein Heros, Erbauer einer Stadt in Phocis, welche seinen Namen trug.

Ambulia. (Griechische M.) Sparta verehrte Minerva unter diesem Namen, so wie auch die beiden Söhne der Leda, die Dioscuren, Ambulii genannt wurden und Jupiter Ambulius hieß. Die Bedeutung des Namens ist unbekannt.

Amburbien. (Römische M.) Ein Entsündigungsfest, ein Bittgang, eine Procession, wodurch die Römer in eben der Weise die Stadt Rom reinigten, wie durch die Ambarvalien ihr Gebiet. Die zum Opfer bestimmten Thiere und Gegenstände wurden vorher durch die ganze Stadt herumgeführt. Diese Feierlichkeit wurde besonders dann begangen, wenn man aus schlimmen Vorbedeutungen auf ein die Stadt bedrohendes Unglück schließen zu können glaubte.

Ameisen. Herodot erzählt ein wunderliches Mährchen von ungeheuren Ameisen, welche in der Wüste, die Persien von Indien trennt, wohnen sollen. Sie haben Gestalt und Lebensart der gewöhnlichen, nur sind sie so groß wie Füchse, und stark und schnell über allen Begriff. Sie wühlen Goldsand aus dem Innern der Erde empor und bauen daraus ihre Wohnungen. Die Indier rauben diesen Goldsand auf folgende Weise: ein Mutterkameel, dessen Junges man zu Hause läßt, wird mit zwei männlichen Kameelen zusammengebunden; wenn nun in der Mittagshiße die Ameisen (deren Aufenthalt man früher schon

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ausgespäht hat) nicht mehr im Freien weilen können, sondern in ihren Höh len schlafen, laden die Indier so viel des Goldsandes als möglich auf ihre Thiere und eilen davon; erreichen sie ihre Wohnung nicht, so sind sie verloren, doch das weibliche Kameel hilft hierzu; dieses nämlich ist in unaufhalt= samer Flucht nach dem verlassenen Jungen begriffen, und reißt so die beiden andern Thiere mit sich fort. So gelangen ste zu diesen Schäßen.

Amelot vom Garten. Ein fabelhafter Held der Walfinger.

Amelung. Ein berühmter Kämpfer unter den Walfingern, dessen das Heldenbuch erwähnt.

Amelungen. Die Fleckenlosen; so nennt das Heldenbuch die Oflgothen nach ihrem Königsstamme, den Amalern.

Amenthes. Das Todtenreich, der Hades der Ägypter. Anubis leitet die Abgeschiedenen dahin, welche Osiris richtet. Die manchfaltige Ähnlichkeit, die sich in den ägyptischen Vorstellungen von einer Unterwelt mit den entsprechenden griechischen findet, hat, bei der übrigens so großen Kluft zwischen der Geistesart beider Völker, viel Auffallendes. Wie bei den Griechen Pluto und Proserpina, so beherrschen bei den Ägyptern Osiris und Isis die Schatten; wie dort Mercur, so ist hier Anubis Führer der Todten. Da dieser in Hundsgestalt, wenigstens hundsköpfig, gebildet wird, so erinnert er überdieß an Cerberus. Erinnern wir uns nun, daß die Ägypter auf die Einbalsamirung der Leichname einen so hohen Werth legten, daß sie die Fortdauer des Individuums an die Erhaltung seiner Mumie geknüpft dachten, so können wir obige Vorstellungen hiemit nicht in reine Übereinstimmung bringen. Es ist daher eine sehr wahrscheinliche Vermuthung neuerer Gelehrten, daß der Unterweltsglaube der Ägypter, ebenso wie ihre Verehrung des Osiris, etwas ihrem ursprünglichen Religionssystem Fremdes und erst von außen Eingeführtes sei. Für diese Vermuthung spricht der Umstand, daß Osiris von Herodot einer der jüngeren Götter der Ägypter genannt wird, so wie, daß der Mythus von seinen Schicksalen mit dem phönicisch-griechischen von Adonis (s. d.) so große Ähnlichkeit hat. So wäre also vielleicht Phönicien als Vermittlungsglied zwischen den ägyptischen und griechischen Vorstellungen vom Todtenreich anzusehen, eine Ansicht, die durch das geographische Verhältniß der drei Länder zu einander unterstützt wird.

Amerdad. Nach der persischen Mythologie einer der sieben Amschaspands, der Schußgeist aller Gewächse. Als Ormuzd den ersten Baum ge= schaffen, übergab er denselben dem Geiste Amerdad, welcher ihn pflegte, begoß, an die Quelle Arduisar pflanzte und ihm Gedeihen verschaffte. Dieses war der Lebensbaum Hom, von welchem alle übrigen heilsamen Pflanzen stammen. Amerdad steht dem siebenten Tage jeden Monats vor, segnet auch die Vermehrung der Heerden, und sein Name bedeutet den Unsterblichkeit Schenfenden.

Ameftrius. (Griechische M.) Ein Sohn des Hercules und der Thesriade Eöne.

Amicitia. (Griechische und römische M.) Überseßt aus dem griechischen Pilia, die Freundschaft. Unbegreiflich ist die Dichtung, nach welcher sie die Tochter des Erebus und der Nacht sein soll, wenn man nicht sagen will, ste sei von Anfang an da gewesen, also ein Kind der unerschaffenen Nacht.

Amida. (Japanische M.) Der höchste himmlische Gott, der Herrscher in den Regionen der Seligkeit, der Vater und Beschüßer aller Geister. Er ist unendlich, ohne Anfang und Ende. Er schuf das Universum, regiert die

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ganze Welt, war selbst verkörpert auf der Erde über tausend Jahre, that die größten Wunder und belehrte und bekehrte die Menschen. Ein sonderbarer Widerspruch liegt darin, daß er nun freiwillig stirbt und dadurch erst zur Götterwürde übergeht, da er doch als Gott ohne Erschaffung und vor dem Anfang aller Dinge da gewesen! und daß er nunmehr als Vermittler zwischen Menschen und Gott dasteht, etwas, das ihn seiner Götterwürde eigentlich entseht. Durch ihn allein und seine Vermittlung können die Menschen selig Nach ihrem Tode kommen sie auf eine gewisse Zeit in die Hölle, aus welcher jedoch die Fürbitten der Priester gegen Geschenke, welche man dem Tempel macht, sie befreien können, worauf sie auf diese Welt zurückkehren, um eine neue Wanderung anzutreten. Amida hat sieben Häupter, welche auf die 7000 Jahrhunderte seiner Weltregierung deuten sollen; er beißt in einen großen goldenen Reif, welchen seine rechte Hand hält, und reitet auf einem stebenköpfigen Pferde. In andern Provinzen von Japan wird er mit drei Köpfen vorgestellt.

Amid Aba. (Mythol. der Kalmücken.) Diese Göttin scheint der Flora des Alterthums zu entsprechen, obwohl nur in einer sehr entfernten Ähnlichkeit; sie ist die Blumengöttin der Kalmücken, und vermag durch ihren bloßen Willen die Blumen in Menschen zu verwandeln. Sie wird, ähnlich Herli Kan und Jamandaga, im Kreise mehrerer anderer Göttinnen vorgestellt, inmitten einer großen Glorie schwebend, doch nicht, wie jene, auf einem zermalmten Menschen, sondern auf einer prachtvollen Blume sigend. Die Figuren der kalmückischen Gözenbilder sind alle mit den feurigsten Farben gemalt und überaus reich mit Goldblechen verziert.

Amimit. (Merikanische M.) Ein Gott der Fischerei, welchen die Völfer des Isthmus alle, aber ganz besonders die Bewohner von Kuitlahuar, einer Insel im See Chalfo, hoch verehrten und anbeteten.

Amin Dewa, oder Jamindiw. In beiden Worten ist der indische Name Dewa, Diw, d. h. Gott oder Genius, zu erkennen. Amin ist eine der vier Hauptgottheiten der Mongolen.

Aminius. (Griechische M.) Ein schöner Jüngling, bekannt durch seine Liebe zu Narcissus und sein trauriges Schicksal. Narciß theilte seine Neigung nicht, verspottete und verhöhnte ihn, und sandte ihm auf die Bitte um ein Liebeszeichen ein Schwert. Mit den heftigsten Verwünschungen gegen den Spröden stürzte er sich vor der Thüre des Narcissus in das Schwert. nius' Fluch ging an Jenem in Erfüllung, denn er verliebte sich in sich selbst, in sein eigenes Spiegelbild, und starb vor Sehnsucht.

Amiso darus. (Griechische M.) Ein König in Lycien (Asien). Als Typhon mit der Echidna die furchtbare Chimära (ein Ungeheuer mit dem Vordertheil eines Löwen und dem Hintertheil eines Drachen) erzeugt hatte, gab er dieselbe dem Amifodarus zur Erziehung. Das Unthier verwüstete Lycien, bis Bellerophon es bezwang. Die Söhne dieses Königs, Atymnius und Maris, zogen den Trojanern zu Hülfe und wurden beide hinter einander durch Antilöchus und Thrafymēdes, Söhne des Nestor, getödtet.

Ammas. (Griechische M.) Ein Beiname der Cybele sowohl als der Ceres; auch hieß die Amme der Diana ebenso.

Ammon. Der Jupiter der Ägypter; er wird mit Widderhörnern zu beiden Seiten des Kopfes vorgestellt. S. Taf. IV, Fig. 9. Der ursprüngliche ägyptische Name war Amun und soll einen Heerde- oder Weide-Gott bedeuten. Gewiß ist, daß der Gott am feierlichsten in Theben in Ober-Ägypten verehrt wurde,

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wo die noch jezt vorhandenen staunenswerthen Ruinen Überreste seines Tem=" pels sind. Da nun Theben der Südgränze Ägyptens nahe liegt, also nach Meroë in Athiopien hinweist, wo Amun ebenfalls verehrt wurde, und von wo aus Theben nach allen Spuren gegründet worden ist, so haben wir den. Widderkopf oder die Widderhörner, womit der Gott regelmäßig erscheint, höchst wahrscheinlich so zu deuten, daß dadurch an die uralte Schafzucht der nomadischen Äthiopier erinnert werden soll, in der ihr bester Reichthum und Segen bestand. Wenn sie nun im Schafe das vorzüglichste göttliche Geschenk besaßen, so ist es eine im Wesen der Naturreligion gegründete Erscheinung, daß sle im Bilde desselben ihren höchsten Gott selbst verehrten. Bemerkenswerth erscheint nun besonders auch das Verhältniß des Amun-Dienstes in Ober- zum ApisDienst in Mittel- und Unter-Ägypten. Dort galt noch das Schaf, der Mittelpunkt des Nomadenlebens, hier schon der Stier, der Träger des Ackerbaues, als Symbol des höchsten Gutes.

Von Meroë und Theben gemeinschaftlich ging sodann der Amun- oder Ammon-Dienst mit einer priesterlichen Colonie nach der großen Oase in der libyschen Wüste über, welche heutzutage Siwah heißt und von den Römern Ammonium genannt wurde. Hier gewann dieser Cultus seinen Hauptsiz für die Folgezeit; hier lernten ihn die Griechen und Römer durch ihre nahe gelegenen Colonien, vornehmlich Cyrene, kennen, erklärten den africanischen Gott für einerlei mit der höchsten ihnen bekannten Gottheit und verehrten ihn als Jupiter Ammon, dessen Dienst nun auch in mehrere griechische Städte, nach Theben in Bootien, nach Sparta, nach Aphÿtis auf der Halbinsel Pallēne, überging. Auch das Sternbild des Widders im Thierkreis wurde nun mit diesem Cultus in Verbindung gesezt.

Die alten Historiker machten aus diesem Gotte eine geschichtliche Person; Bei Diodor ist Ammon ein König in Libyen, der des Uranus Tochter Rhea, die Schwester des Saturnus, zur Gattin gewählt hatte. Eine Untreue, welche er sich mit der schönen Amalthea erlaubte, offenbarte sich durch einen Sohn, den Bacchus, weßhalb Ammon der Geliebten einen Landstrich schenkte, der seiner gekrümmten Form und seiner Fruchtbarkeit wegen „das Horn des Überflusses" hieß. Um der Eifersucht seiner Gattin zu entgehen, schaffte der König das Kind der Liebe nach Nysa (von welcher Stadt dasselbe auch den Namen bekam, der Gott von Nysus, Dio-Nysus). Erwachsen, that Bacchus sich durch kühne, große Thaten hervor, und Rhea zerfiel um seinetwillen mit ihrem Gatten, verließ ihn, heirathete Saturnus, ihren Bruder, und von diesem ward nun Ammon angegriffen, nach Creta zu fliehen genöthigt, wohin ihn jedoch auch Saturn verfolgte, indem er sich mit den Titanen verband; Ammon entging durch seinen Sohn Dionysus und Minerva noch größerem Unglück, indem er nach Libyen zog. Nach seinem Tode unter die Götter des Landes aufgenommen, ward ihm in der fruchtreichen Dase, welche den Namen Ammonitis schon vor seiner Ankunft getragen haben soll, der prachtvollste aller Tempel gebaut, und Ammon ward der höchste Gott der Ägypter. Die ihm als Kennzeichen zugetheilten Hörner sind Symbole der Kraft, der Macht, des Glanzes, und da die Hörner an dieser Figur in sich selbst zurückgebogen erscheinen, so bedeuten sie „den in sich selbst zurückgezogenen, den seinen Glanz noch in sich selbst verschließenden Gott," den Gott vor seiner Offenbarung, wie etwa der Parabrama der Indier, worauf auch die Mythe deutet, daß Jupiter, den sein Sohn Hercules bat, sich ihm zu zeigen, nach langem Weigern sich endlich in das Fell eines geopferten Widders hüllte, dessen Kopfhaut Mythologie. 2. Aufl.

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