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mit einem eben so großen Deckel, zur Aufbewahrung des heiligen Feuers; Atesch-Gah, der kleine Tempel, die Kapelle im Tempel, darin das heilige Feuer im Atesch-dan brannte; Atesch-Kaneh, der Feuertempel selbst 2c.

Athaionne. Die Leichenbesorger. Bei den nordamericanischen Völkern ist in jeder Familie ein Mitglied, welches sich zur Pflicht gemacht hat, die Leichen zu waschen, zu kleiden, das Grab zu graben, und späterhin bei dem allgemeinen Seelenfest (siehe Agochinutiskein) die Knochen der wieder ausgegrabenen Leichen zu säubern, zu bleichen, zu färben 2c. Diese Leute werden in den Familien hoch geehrt, weil man sie für besondere Günstlinge der Verstorbenen hält.

Athalides. (Griechische M.) Der Herold der Argonauten, dem Mercur von Eupolemia, einer Tochter des Myrmidon, geboren. Athalides hatte von dem Götterboten die Eigenschaft eines vortrefflichen Gedächtnisses und die Erlaubniß, sich abwechselnd unter den Todten und den Lebenden aufzuhalten, bekommen. Seine Seele kam nach mehreren Wanderungen in den Körper des Pythagöras und war sich aller ihrer Wanderungen bewußt.

Athalion. (Griechische M.) Einer der tyrrhenischen Pelasger, welche auf ihrer Fahrt nach Narus den jungen Bacchus entführen wollten, aber alle, bis auf den Steuermann, in Delphine verwandelt wurden.

Athămas. (Griechische M.) König in Böotien, Sohn des Äõlus und der Enarete, und durch diese Enkel des Deimächus. Athamas beherrschte ein kleines Reich um Orchoměnus, und hatte sich auf Geheiß der Juno vermählt mit Nephele, deren Abkunft uns nicht angegeben wird; ihr Name bedeutet Wolke, und der Umstand, daß sie späterhin unter die Bewohner des Olymp aufgenommen wurde, veranlaßte mehrere Tragiker, auch ihren Ursprung daher zu leiten und zu sagen, sie sei später nur dahin zurückgekehrt. Sie gebar dem Athamas zwei Kinder, den Phrirus und die Helle, welche berühmt wurden, der erstere durch seinen Widder mit goldenem Fell, die andere durch ihr unglückliches Ende, welches dem Hellespontus den Namen gab. Athamas liebte des Cadmus Tochter Ino, und verstieß daher seine Gemahlin, um jene zu nehmen, welche von ihm den Learchus und den Melicertes gebar. Als eine böse Stiefmutter sann Ino auf Ränke, durch die es ihr gelingen möchte, die Kinder der Nephele aus dem Wege zu räumen. Sie veranlaßte also Mißwachs dadurch, daß sie das Saatgetreide dörrte, und die Frauen des Landes beredete, ihr dieß nachzuthun, so daß es nun natürlich nicht keimen und wachsen konnte. Athamas ließ das Orakel nach der Ursache fragen, und die durch Ino bestochenen Boten brachten die Antwort, die Kinder der Nephele seien Verächter der Götter und müßten diesen geopfert werden. Athamas, wie damals die Könige alle, oberster Priester seines Reiches, sollte selbst das schreckliche Opfer verrichten, als Nephele vom Olymp herabstieg und ihren Kindern Rettung brachte, indem sie ihnen einen Widder mit goldenem Fell zuführte, welcher reden konnte und durch die Luft flog. Dieser entführte auf seinem Rücken die unglücklichen Schlachtopfer, doch Helle stürzte in den Pontus, welcher ihren Namen trägt, und ertrank, während Phrirus nach Colchis fam. Eine Dienerin der Ino (nach Anderen die Abgeordneten selbst) verrieth die Betrügerei. Der König kam hierüber in den wildesten Zorn, so daß er nach einer Sage, die von der Flucht des Phrirus und der Helle nichts weiß, Ino und deren beide Kinder dem Phrirus übergab, um sie zu tödten. Ehe jedoch dieses geschehen konnte, wurden die Bedrängten von Bacchus aus Dankbarkeit dafür, daß Ino ihn aufgezogen, ihrem Feinde entrückt. Nach anderer

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Sage hingegen, welche von der Entdeckung des Betruges der Ino nichts er wähnt, verliert Athamas Ino und ihre Kinder durch den Zorn der Juno, den sein Haus gerade dadurch auf sich geladen hatte, daß in demselben Bacchus, das Kind der der Juno verhaßten Seměle von Jupiter, erzogen worden war. Sie machte beide Gatten rasend, so daß Athamas seinen Sohn Learchus für ein Reh ansah und erschoß, oder ihn für einen Löwen hielt und ihn an einem Steine zerschmetterte, die Mutter aber mit ihrem zweiten Sohne, Melicertes, von einem Felsen des Isthmus in das Meer sprang, in dessen Schooß sie, auf Bacchus' Bitte, von Neptun lebend aufgenommen und dann als Meeresgöttin Leucothea verehrt wurde.

Athamas mußte nun der Blutschuld wegen flüchtig werden, und fragte deßhalb das Orakel, wo er sich niederlassen sollte. Die Antwort war: da, von wilden Thieren würde gastlich bewirthet werden. Nach langem Umherirren traf er Wölfe an, die Schafkeulen verzehrten. Als sie ihn sahen, verließen sie ihre Beute und flohen. An diesem Punkte baute er sich daher an, nannte das Land Athamantia, und vermählte sich mit Themisto, einer Tochter des Königs der Lapithen, Hypseus (Sohnes des Fluffes Penēus und der Crëusa), und erzeugte mit ihr Schöneus, Erythrius, Leucon und Ptous.

Eine vom Vorigen abweichende weitere Sage erzählt, Ino, statt im Meere als Göttin zu walten, sei vielmehr mit den Bacchantinnen in den Schluchten des Parnassus umhergeirrt. Als Athamas dieß erfuhr, ließ er ste heimlich holen. Themisto, hierüber zornig, beschloß, die Kinder der Ino zu ermorden; daher ließ sie dieselben in einer Nacht mit schwarzen Decken zudecken, während die ihrigen unter weißen schliefen. Ino verwechselte diese Abzeichen; Themisto ermordete in der Nacht ihre eigenen Kinder, und erhängte sich dann aus Gram über ihre Frevelthat.

Ovid erzählt den Verlauf wieder anders. Die Verbrechen des Vaters entstehen ohne Veranlassung von Seite der Ino, bloß herbeigeführt durch den Zorn der Juno, welche in den Tartarus hinabsteigt und die Furie Tisiphöne auffordert, sie zu rächen. Darauf geht die Furchtbare zur Oberwelt, in Athamas' Haus.

,.Als sie die Schwelle betrat, da erzitterten, sagt man, die Pfosten
„In dem Palast, es erblaßten die Doppelflügel von Ahorn,

,,Sol auch wandte den Lauf. Geschreckt durch die Zeichen, erhub sich
,,Athamas und die Genossin, sie wollten entfliehn aus der Wohnung,
„Aber es droht scheuselig und hemmt die Erinnys den Ausgang.
,,Schrecklich den Arm ausbreitend, von Natterknoten umringet,
„Schüttelte jene das Haar, und es scholl das bewegte Geschlängel;
,,Theils auf die Schulter gerollt und theils um die Schläfe sich windend,
„Zischen sie her und speien ihr Gift, die züngelnden Schlangen.

„Jetzt aus der Mitte des Haars zwei Ungeheuer sich raufend,

"

Faßt der Berderberin Hand und schwingt sie entgegen, doch jene,

,,Borne der Ino Gewand und des Athamas, beide durchirrend,

,,Athmen sie strengen Gedüfts Anhauch, nicht Wunden den Gliedern

„Geben sie, aber der Geist empfindet die gräßlichen Bisse.

„Ferner brachte sie mit des lautersten Giftes Erfindung

„Schaum aus Cerberus' Maut und fressenden Schleim der Echidna,

„Unstät umirrenden Wahn und Vergessenheit dumpfer Betäubung,

Frevel zugleich und Thränen und Grimm und Begierde des

Mordes;

,,Alles zusammen gemengt mit frisch vergossenem Blute,

„Hatt' in Erz fie gekocht und gequirlt mit dem Schafte des Schirlings;

,,Und weil zagend sie stehen, da gießt sie die Beize des Rasens

Beiden hinab in die Brust und regt das innerste Herz auf.

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„Dann in demselbigen Kreis mehrmals umwirbelnd die Fackel,
„Schürt sie heftiger noch die erregte Flamme mit Flammen;
,,Siegreich nun des Gebots Vollenderin, kehrt sie zum öden
„Reiche des mächtigen Dis und löst die umgürtende Schlange.
„Siehe, des Äolus Sohn schreit wuthvoll inmitten des Vorhofs:
„Auf, ihr Genossen, io! hier spannet die Net' in den Wäldern,
„Eben erblick' ich allhier mit Zwillingsjungen die Löwin.

,,Sinntos denn verfolgt er die Spur, wie des Wildes, der Gattin,
„Und aus dem Busen der Mutter den lächelnden, kleinen Learchus,
„Da er die Händchen ihm streckt, entrafft er, und hoch wie die Schleuder
„Dreht er ihn dretmal herum, und am starrenden Felsen zermalmt er
,,Grimmig des Knaben Gebein: erst jezt wird erreget die Mutter;
Ob dieß wirkte der Schmerz, ob die Kraft des verbreiteten Giftes?
,,Laut auf heult sie und rennt wahnsinnig, mit fliegenden Haaren,
„Dich ihr Kind, Melicertes, in nackenden Armen, ertönt sie:
„Evö, Bacchus, iv!" Es lacht bei dem Namen des Bacchus
Juno und solchen Gewinn verleihe dir,“ lacht sie, „dein Zögling!”
,,Borwärts ragt in das Meer ein Geklipp, das unten gehöhlt ward
,,Bon anschlagender Flut, wie ein Dach vor dem Regen sie schirmend;
„Oben erstreckt's rauhzackig, die Stirn in die offene Woge,

„Diesen erklomm wahnsinnig (der Wahnsinn kräftigte) Ino,

Und in die wallende Tief, ungehemmt von Bangigkeit, stürzt sie

„Selbst sich hinab und die Last. Weiß schäumt die geschlagene Fluth auf!"

215

Nach diesem schrecklichen Ende war es Venus, welche den Neptun bat, Ino, der Göttin Enkelin, aufzunehmen unter die Götter, was er that, ihr den Namen Leucothea und ihrem Sohne den des Palamon beilegend. Schon bei Homer kommt die vergötterte Ino als Leucothea vor, ein Beweis vom hohen Alter der Sage.

Athamas' Namen führt noch einer seiner Enkel, von welchem jedoch weiter nichts bekannt ist, als daß er eine Colonie der Orchomenier nach Asten, nach der Stadt Teos führte.

Atharvan, Atharveda. (Indische M.) Der vierte Theil der Vedas, früher verloren, wieder aus der Tradition ersegt und für canonisch gehalten. Es enthält dieß Buch Gebete zur Versöhnung der Götter und Verwünschungen der Feinde u. f. w.

Äthe. (Griechische M.) Eine Stute des Agamemnon, welche er mit dem Hengste Podargus an seinen Streitwagen spannte.

Athenaa. (Griechische M.) Die Feste, welche man der Minerva feierte, die Panathenäen und die Chalceen.

Athenāïs. (Griechische M.) Die Tochter des Hippobŏtes, Gemahlin des Alalcoměnes (f. Alalcomenēïs), Mutter des Glaucops.

Athene. (Griechische M.) Name der Minerva bei den Griechen.

Ather. (Griech. und röm. M.) Nach der Cosmogonie Hygin's wird Äther nebst der Nacht, dem Tage und dem Erebus von dem Chaos und der Caligo (Finsterniß) erzeugt; aus der Verbindung des Äther mit der Erde gehen dann die personificirten Laster, so wie die Giganten und Titanen hervor. Nach Hestod wird Ather von Erebus und der Nacht erzeugt, welche beide Kinder des Chaos sind. Nach Beiden aber ist der Äther eine der Grundsubstanzen, aus denen sich das Weltall gebildet. In den orphischen Hymnen erscheint er als Weltseele; später wird er als der Himmelsraum gedacht und erscheint als Wohnung der Götter; Herr des Äthers ist nunmehr Jupiter. Mit diesem wird aber Äther auch identificirt, und als allbefruchtender Gott in einem ehelichen Verhältnisse mit Erde dargestellt.

Atheras. (Griechische M.) Ein Einwohner der Stadt Hermione in

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Argolis, der mit seinem Nachbar Mystus die trauernde Ceres, welche auf der Erde umherwanderte, um Proserpina, ihre geraubte Tochter, zu suchen, gastfrei aufnahm und wohl bewirthete.

Atheria. (Römische M.) Die Tochter des Sol und der Clymene, Schwester des Phaethon, über dessen Schicksal sie sich zu Tode grämte; ste zerfloß in Thränen, oder stürzte sich in's Meer, und wurde von den Göttern in Bernstein verwandelt.

Atherius. (Römische M.) Beiname des Jupiter Olympius der Himmlische, Ätherische.

Athilla. (Griechische M.) Eine Tochter des Königs von Troja, Baomědon. Sie ward bei Vertheilung der trojanischen Beute dem Protestlāus gegeben, welchen ste veranlaßte, die Stadt Sciöne zu bauen und zu bevölkern. Er ging nämlich mit der ganzen Mannschaft seiner Schiffe auf der Halbinsel Pallene an's Land, um Wasser zu holen, da brachte Athilla die Weiber dazu, die ganze Flotte zu verbrennen, worauf den Griechen nichts übrig blieb, als sich dort niederzulaffen und die genannte Stadt Scione zu erbauen.

Äthion. (Griechische M.) (Griechische M.) Ein Streiter, der auf der Hochzeit des Perseus und der Andromeda dem Phineus, einem Mitbewerber um die Hand der Schönen, beistand, aber von Perseus erschlagen wurde.

Gleiches Namens ist der Sohn einer Nymphe vom Helicon, welcher bei dem Zuge der Sieben gegen Theben blieb, und ein Pferd des Enēus, des Sohnes der Hypstpÿle und des Jason.

Äthiopäs. (Griechische M.) Ein Beiname des Bacchus, wovon man nicht weiß, ob er von einer ägyptischen schwarzen Statue (also der Neger) Hergenommen ist, oder ob er nur die von Dichtern ihm beigelegte Eigenschaft, der Glühende, bezeichnen soll.

Äthiopen. (Griechische M.) Die Geographie der ältesten Griechen war eine durchaus mythische. So war ihnen denn auch Äthiopien ein großes und mächtiges Reich am äußersten Rande der Erde gen Süden, wo die Sonne Alles schwarz brennt. Homer spricht häufig von diesem Lande, so auch Odyssee I. 22:

„Fern war dieser (Poseidon) nunmehr zu den Äthiopen gewandelt,
,,Äthiopen, die zwiefach getheilt sind, äußerste Menschen,
,,Diese zum Untergang des Helios, jene zum Aufgang"

--- 2c.

Der Ausdruck: „zwiefach getheilt," bezieht sich auf die Lage des Landes, welches man vom arabischen Meerbusen gespalten dachte, so daß die eine Hälfte deffelben östlich, die andere westlich von dem Meeresarme liege, die erstere also in Asten (Arabien c.), die andere in Africa. Jope soll die Hauptstadt gewesen sein, in deren Nähe Perseus die Andromeda angekettet gefunden. Homer nennt die Äthiopen auch die Untadligen, deren Fest-Hecatomben sich die Götter vorzüglich gut gefallen lassen. Dieß deutet doch wohl auf ein uraltes und im Wohlstande lebendes Culturvolk hin. Ob es die Stammväter der jezigen Araber und Ägypter, ob diesen verwandte Völker waren, ist wohl nicht zu ermitteln, namentlich macht die schwarze Farbe der Äthiopier einige Schwierigkeit, wenn wir sie arabische Völker, caucastschen Ursprungs, sein lassen wollen; die hieroglyphischen Denkmale der Ägypter, ihre riesigen Intaglio's auf ganzen Fels- und Bergwänden, der Sculpturschmuck ihrer Tempel, zeigen viele Tausende von ganzen langen Reihen menschlicher Gestalten, welche durchgängig die Negerphysiognomie unverkennbar an sich tragen. Die aufge= stülpte Nase, die wolligen Haare, die schwarze Farbe (denn gefärbt sind diese

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Bilder alle, wenn sie sich im Innern der Tempel befinden; ob sie es außerhalb derselben auch waren, läßt sich nicht entscheiden, da Jahrtausende an ihnen. vorübergeschritten sind) sprechen für die Annahme, daß jene Bewohner Ägyptens, welche in der Nähe der Wafferfälle des Nils wohnten, nicht von unserer Rasse waren und sie hatten doch die Kenntnisse, welche sich zum Theil eben von ihnen auf Griechen und Römer übertrugen, viel früher als die Lesteren. Was Herodot von dem Tisch der Sonne erzählt, scheint die homerische Schilderung von den Äthiopen zu bestätigen:

„Cambyses beschloß, zu den Äthiopen zuvörderst Kundschafter zu senden, die sollten nach dem Tisch der Sonne sehen, der bei diesen Athiopen sein soll, ob es wirklich so wäre, und dazu das übrige auskundschaften, zum Vorwande aber sollten sie dem Könige derselben Geschenke bringen. Mit dem Tisch der Sonne nun soll es diese Bewandtniß haben: es ist eine Wiese dicht vor der Stadt, die ist voll gekochten Fleisches von allen vierfüßigen Thieren; bei Nacht legen nämlich immer diejenigen Bürger, an welchen die Reihe ist, sorgsam das Fleisch darauf, bei Tage aber gehet hinzu, wer Luft hat, und iffet, und die Leute des Landes sagen, das käme jedesmal aus der Erde selber hervor 2c.<<

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Was Herodot in seiner einfachen, ungeschmückten Weise ferner von ihnen erzählt, da die Kundschafter zu den Äthiopen kamen, schildert sie als einfache, kräftige und edel denkende Menschen, welche ihrer Nahrung und Lebensweise ein langes Leben, und einer Quelle mit äußerst mildem Wasser unerschütter= liche Gesundheit verdankten. Astronomische, medicinische Kenntnisse eine sehr geordnete Religion, waren bei ihnen heimisch, und wenn die Priestercolonieen, welche Ägypten urbar machten, das Steigen und Fallen des Nils ordneten, das Volk entwilderten, auch wirklich, wie man zu vermuthen Ursache hat, aus Indien nach Africa gekommen sind, so kamen sie doch unstreitig zunächst aus Äthiopien nach Ägypten, so daß dieses Land und dieses Volk das früher gebildete war. Uninteressant dürfte nicht sein, zu erfahren, was man noch zu Plinius' Zeiten von diesem Volke fabelte. Plinius meldet:

„Der äthiopischen Könige sollen jezt 45 sein. Das gesammte Volk hieß erst das ätherische, dann das atlantische, und zuletzt vom Sohne Vulcans, Äthiops, das äthiopische."

"Daß sehr wunderbare Thier- und Menschengestalten an seiner Grenze erzeugt werden, ist kein Wunder, denn die Bewegbarkeit des Feuers ist in der Bildung der Körper und Formirung der Gestalten sehr kunstreich. Man erzählt für gewiß, daß in dem innern, östlichen Theile Völker leben, die keine Nasen und ein ganz glattes Gesicht haben, anderswo sind welche ohne Oberlippe, und in einer andern Gegend fehlt ihnen die Zunge. Eine Art hat einen zugewachsenen Mund und keine Nase, soll durch eine einzige Öffnung athmen, trinkt vermittelst eines Haferhalmes und zieht durch denselben auch die Körner dieses Hafers, der wild wächst, als Nahrung in sich. Einige winken, statt zu sprechen, oder machen mit den Gliedern eine Bewegung. Andere haben vor der Zeit des ägyptischen Königs Ptolemäus Lathurus den Gebrauch des Feuers nicht gekannt. Nach einigen Schriftstellern wohnen zwischen den Sümpfen, aus welchen der Nil entspringt, die Völker der Pygmäen; auf der Küste aber, wo wir stehen, liegen Gebirge, die so roth aussehen, als stünden sie im Brande. Die Troglodyten und das rothe Meer schließen die ganze Strecke von Merdë ein.“

„Die Insel der Semberriten im Nil steht unter der Herrschaft einer Kö

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