Imágenes de página
PDF
ePub

8

Abraham

Abrakadabra.

ten doch die Priester der Kaaba eine Abnahme der Pilger, und veranlaßten daher eine Verunreinigung des neu gebauten Tempels, so daß er von den Arabern verachtet wurde. Dieses zu rächen, überzog Abraha Mekka mit Krieg; allein das Heer der Elephanten, seine vornehmste Macht, ward schen vor den glänzenden Mauern, und eine ungeheure Anzahl großer Vögel kam von dem Meere her, die hatten ein jeder drei Steine, einen im Schnabel und zwei in den Klauen, und auf jedem derselben stand der Name desjenigen, der davon getroffen werden sollte; diese ließen sie fallen, als sie über dem Heere des Abraha waren, so daß keiner davon kam, als der Heerführer selbst, der an den Hof des Kaisers floh, am Fuße seines Thrones ihm die Schreckensnachricht verkündete, und dort von einem fol= chen Steine getödtet wurde, den ihm ein Vogel bis in den Kaiserpalast nachgetragen hatte.

Abraham. Mehrere Gelehrte sind geneigt, diesen berühmten Patriarchen des jüdischen Volkes entweder zum Gott Brahma selbst, oder zu einem Bramanen zu machen, welcher in dem Streit zwischen Schiwaiten und BramaVerehrern Indien verlassen mußte. In der That ist viel vorhanden, was auf eine solche Vermuthung führen könnte; im Sanskrit kommt für das Wort Erde Brahm, oft Abrahm vor. Sara hieß Abrahams Gattin, und Frau Sara (Saraswati) heißt Brahma's Gattin. Der ganze Mythus von Abraham ist selbst durch die Rabbinen auf acht indische Weise ausge= schmückt. Die Stadt, aus welcher der Patriarch nach Canaan zog, heißt Ur, dieß bedeutet Stadt des Feuers Ort, wo das Feuer (das Symbol des Zerstörers Schiwa) verchrt wird. Sie geben Sie geben wie die Indier ihren frühesten Vorfahren dem Abraham eine ungeheure Größe, sie lassen ihn für seine Kinder eine eiserne Stadt bauen, so hoch, daß die Sonne nicht über die Mauern scheinen konnte. Sara war so glänzend, daß sie, als sie nach Ägypten kam, Alles erleuchtete, wie es nach indischen Fabeln Saraswati, der Mond, thut 2c.

Abrakadabra. Religion der Magier.) Ob dieses Wort und das Wesen desselben wirklich zur Religionslehre der Parsen und Feueranbeter ge= hörte, müssen wir dahin gestellt sein lassen; doch ward von denjenigen, welche es als Amulet und Zaubermittel brauchten, dieses gesagt. Ein Nachfolger des aus der Kezergeschichte bekannten Basilides, der Arzt Serenus Sammonicus, bediente sich desselben in gefährlichen Fiebern: theils mußten die Kran= ken dasselbe täglich aussprechen, theils ward es auf einen Zettel geschrieben in folgender Gestalt:

Abrakadabra

abrakadabr

abrakadab

abrakada

abrakad

abraka

abrak

abra

abr

a b

a

theils auch noch mehr verkürzt, nämlich nicht blos hinten, sondern auch vorne um einen Buchstaben:

[merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small]

So in ein leinenes Tuch gethan und um den Hals gebunden, schrieb man ihm entschieden heilsame Wirkung zu.

Abraxas. Mit diesem Namen bezeichnete Basilīdes, ein ägyptischer Gnostiker, um das Jahr 100 n. Chr. das ewige Urwesen, aus welchem nach seiner Lehre die fünf Urkräfte, Geist, Wort, Vorsehung, Weisheit, Macht, hervorgingen. Es haben sich in den Gegenden Ägyptens, Astens, Spaniens, wo diese Lehre Eingang gefunden hatte, eine Menge sogenannter AbraxasGemmen gefunden, worunter man alle geschnittenen Steine versteht, auf denen. sich räthselhafte Zusammenstellungen von Menschen-, Thier- und Pflanzenge= stalten und Schriftzügen befinden.

Abretia. (Griechische M.) Eine Nymphe, welche ihren Namen der Landschaft Abrettene in Mysten lieh. Von dieser Landschaft hat Jupiter, der daselbst besonders verehrt wurde, den Beinamen Abrettēnus.

[ocr errors]

Abrizehkan. (Persische M.) Ein im Junius (am 13. des Monats Tir) gefeiertes Fest der Chaldäer, Armenier und Verser. Es ist der Jahrestag eines alten Friedensschlusses zwischen Manutscheher und Afrasiab. Ein Pfeil, von dem Bogenschüßen Aresch unter dem Beistande der Götter abge= sendet, sollte die Gränze der beiden Reiche bestimmen. Der Fluß Orus oder Amu, bei welchem er niederfiel, ward darnach die Gränze.

Abron. (Griechische M.) Ein alter griechischer Heros, Vater des Melius, und durch diesen Großvater des Actäon, doch nicht desjenigen, den Diana verwandelte, sondern eines andern, der durch seine große Schönheit (die seinen Tod herbeiführte) berühmt war.

Abruz. (Versische Rel.) Der heilige Berg in Versten, auf welchem die Götter das Feuer aufbewahrt hatten; daher ein Gegenstand der Anbetung. Es stehen noch jezt viele Tempelruinen auf demselben, und in früheren Zeiten war die ganze Gegend von den eifrigsten Parsen bewohnt.

Abruzanum. (Versische M.) Eine Pflanze, welche nach der Meinung der Verser von einem Liebesgeiste bewohnt ist, daher sie dieselbe bei ihren. Liebes- und Zaubertränken anwenden.

Abseus. (Griechische M.) Ein Gigant, Sohn des Tartärus und der Gaa, oder der Unterwelt und der Erde.

Abshrtus. (Griechische M.) Ein Bruder der Medea, also ein Sohn des Königs von Colchis, Äētes. Es sind verschiedene Sagen über ihn vorhanden. Die beiden hauptsächlichsten weichen in seinem Alter und seinem Schicksal nach der Medea Flucht bedeutend von einander ab. Die eine erzählt, er sei damals noch ein Kind gewesen, und Medea habe ihn mitgenommen, weil sie des Vaters Verfolgung befürchtet; um nun seiner Verfolgung zu entkommen, habe sie, unmenschlich, ihren Bruder ermordet, zerrissen, und die einzelnen Stücke seines Leibes zerstreut, damit der Vater bei denselben verweile und sie Zeit geninne, in Sicherheit zu kommen. Nach der zweiten Erzählung war Absyrtus bei ihrer Flucht schon erwachsen; der Vater trug ihm die Verfolgung des Räubers Jason und der Geraubten auf; der Bruder ereilte die Flüchtlinge bei dem Könige der Phäaken, Alcinous, dieser jedoch wollte das dem Jason verliehene Gastrecht nicht verlegen, und machte wegen der Herausgabe der

[blocks in formation]

Medea zur Bedingung, daß diese nur dann erfolgen sollte, wenn die Fremdlinge noch nicht vermählt wären. Des Königs Gattin Arete benachrichtigte die Liebenden von dieser Uebereinkunft, und sie feierten ihre Verbindung noch in derselben Nacht. Daher mußte Absyrtus ohne Erfolg abziehen; allein er gab darum die Hoffnung, zum Ziele zu gelangen, nicht auf, zog dem jungen Paare nochmals nach, und holte sie auf einer Insel des adriatischen Meeres wieder ein, indem sie der Diana opferten. Hier blieb Absyrtus im Kampf gegen Jason.

Abudad. (Persische M.) Der Stier, welchen Ormuzd zuerst erschuf, und in welchem die Keime aller andern Dinge lagen. Ahriman, das böse Princip, sandte zwei böse Genien aus, die den Stier tödteten; sterbend weissagte er den einstigen Untergang des Bösen am Weltende. Aus seinem rech= ten Vordertheil entstand nun der erste Mensch, aus dem linken der Grundbegriff aller Thiere (Kajomorts und Gosch), aus den übrigen Theilen entstanden verschiedene Pflanzen. Die Genien nahmen zwei Dritttheile des Samens und übergaben sie dem Monde, während ein Dritttheil der Erde blieb. Aus dem ersten durch das Mondlicht geläuterten erschuf Ormuzd wieder zwei Stiere, aus denen sich die Thierwelt entwickelte. Ahriman erreichte seinen Zweck nicht, und mußte den Geschöpfen des guten Gottes gleich mächtige des bösen Princips entgegen sehen, wodurch sich dann der furchtbare, alle Weltalter überdauernde Streit entspann, in welchem sich die persische Mythologie bewegt.

Abujahja. Nach dem Islam der Todesengel, welcher die Seelen von den Körpern trennt.

Abulis. So nennen die Araber die bösen Dämone.

Abundantia. (Römische M.) Auch Ubertas genannt, römische Gott= heit des Überflusses. Sie wurde nach dem Ideale der Ceres gebildet, nur hat sie noch ein mit der Öffnung nach unten gekehrtes Füllhorn. Auf römischen Kaisermünzen erscheint sie oft, auch sind noch Bildsäulen von ihr erhalten.

Aburza Suburgan. (Kalmückische Religion.) Das Tabernakel wenn man es so nennen darf in welchem die Kalmücken ihre Götterbilder aufstellen. Es besteht aus einer runden Nische, die auf einer Blume zu ruhen scheint. Der mittlere Theil dieser Blume trägt einen kleinen Altar, auf dem das Idol steht, umgeben von Strahlen, doppelten Heiligenscheinen 20.

Abutto. (Japanische M.) Der Gott des Wohlseins; Kranke und Reisende flehen seinen Beistand an; er gehört zu der zweiten Klasse der großen Götter, ist wegen seiner Macht sehr geehrt, und wird daher besonders von Schiffern um günstigen Wind angerufen. Diese werfen einige Gold- oder Silbermünzen, an ein Stückchen Holz gebunden, so daß sie schwimmend erhalten werden, in die Flüsse, welche sie befahren, als Geschenke für den Gott, oder für seine Priester, welche an den Flüssen wohnen, und das Geld, das kein Mensch anrühren darf, auffangen. Es kommt nach ihrer Angabe direkt in die Hände des Gottes, doch begeben sie sich stets auf die vorbeisegelnden Schiffe, um diesen Tribut einzuholen.

Abdus. Zwei Städte des Alterthums trugen diesen Namen und wa ren hoch berühmt; durch die Liebe der Hers und des Leander die eine, in Asien am Hellespontus liegend da, wo jezt die Dardanellenschlösser stehen; die andere lag in Ägypten und man zeigte daselbst einen Königspalast des Memnon (s. d.), so wie einen Tempel und ein Grabmal des Osīris.

[blocks in formation]

Abyla. (Griechische M.) Die eine Säule des Hercules, nach der Annahme, daß dieser Heros das Gebirge, welches die Verbindung zwischen dem mittelländischen und dem atlantischen Meere in ältester Zeit unterbrochen haben. sollte, geöffnet, und als Reste davon zwei Felsen, Abyla (h. z. T. Ximiera) auf der africanischen, Calpe (h. z. T. Gibraltar) auf der europäischen Seite zurückgelassen habe, die man nun Säulen des Hercules nannte.

Abzendeykani. Die von Alerander dem Großen vergeblich gesuchte Quelle der ewigen Jugend, welche nach einer alten Tradition tief im Osten in einer rauhen, düstern Gegend liegen und dem, der von ihr trinkt, Unsterblichkeit verleihen soll. Die Muhamedaner haben diese Fabel in ihre Religionssäge aufgenommen.

Acacallis. (Griechische M.) Tochter des Minos und der Pasiphaë, Heliebte des Mercur und des Apollo. Ersterem gebar sie den Lydon, von Lesterem empfing sie den Milētus, welchen sie, aus Furcht vor ihrem Vater, aussette, worauf ihn Apollo durch Wölfe bewachen und nähren ließ; ferner den Amphithemis oder Garămas.

Den Namen Acacallis führt noch eine andere Geliebte des Apollo, welche von ihm Mutter von Phylacis und Phylander wurde. In Delphi stand ein ebernes Bild einer Ziege, welche jene Kinder säugte.

Acacesius. (Griechische M.) Beiname des Mercur, welcher nach einer Sage von dem König Acacus in Arcadien in der Stadt Acacestum oder auf einem Hügel Acacesius, unter welchem jene Stadt lag, erzogen worden sein sollte; doch vielleicht ist der Beiname einerlei mit

Acacētes, Abwender des Bösen, welchen Beinamen Mercur öfter führt.
Acacus. Siehe Acacestus.

Acadīnus. (Griechische M.) Ein Brunnen in Sicilien, welcher zu einer Art Gottesurtheil gebraucht wurde. Personen, die einen Eid geleistet hatten, dessen Wahrheit zweifelhaft war, mußten die Worte des Schwures auf ein Brettchen schreiben und in den Brunnen werfen; sank dasselbe unter, so galt der Eid für falsch.

Acalanthis. (Griechische M.) Eine der Vieriden (Kinder des Pierus, Königs von Emathia), die sich in einen Wettgesang mit den Musen einließen, für welche Recheit sie dadurch gestraft wurden, daß die Musen sie nach Ovid alle in Elstern, nach Anderen aber in verschiedene Vögel verwandelten. Acalanthis heißt Stieglit.

Acalle. Einerlei mit Acacallis. S. d.

Acămas. (Griechische M.) Ein Held der Ilias, welcher mit Ulyffes, Epēus (dem Erbauer des hölzernen Pferdes) und Anderen in den Bauch dieses Thieres stieg und zur Nachtzeit, an einem Seile herabgleitend, die Stadtthore öffnete. Er war ein Sohn des Theseus und der Phädra, und gewann die Liebe der Laodice, Tochter des Priămus, als er mit Diomèdes in die Stadt geschickt wurde, um Helena zurückzufordern. Die Frucht dieser Liebe war Munitus. Man schreibt dem Acamas die Erbauung der phrygischen Stadt Acamantium zu, und leitet den Namen des athenischen Stammes Acamantis von ihm ab. Des Helden Großmutter, Äthra, war durch die Dioscuren, welche ihre von Theseus entführte Schwester Helena zurückholten, in Gefangenschaft gerathen, und befand sich damals in Sklaverei bei Helena, als Acamas die Stadt erobern half und sie befreite.

Zwei andere desselben Namens kommen im trojanischen Kriege, auf Seite der Belagerten, vor. Der erste derselben war ein Sohn des Antenor

[blocks in formation]

(Gastfreundes des Ulysses, von welchem man glaubt, er habe die Stadt verrathen); er blieb von der Hand des Meriönes, nachdem er mit seinem Bruder Archelöchus und mit Aneas den vierten Heerhaufen befehligt und den gefalle= nen Bruder durch den Tod des Promachus gerächt hatte.

Der andere, ein Sohn des Eusõrus,

,,führte mit Pirŏus Thraciens Völker,

„Welche der Hellespontus mit reißendem Strome begrenzet,"

und war ein to tapferer Mann, daß Mars selbst seine Gestalt annahm, um die Troer zur Schlacht zu ermuthigen. Er blieb von Ajar Telamonius Hand, der ihm mit dem Speer die Stirne durchbohrte.

Noch ein Acamas war ein Diener des Vulcan.

Acanthis. (Griechische M.) Tochter des Autondus und der Hippodamia. Sie, ihre Ältern und ihre drei Brüder wurden wegen ihrer tiefen Trauer um den Tod des vierten Bruders von den Göttern in Vögel verwan= Acanthis heißt Stiegliß, wie Acalanthis.

Acanthus. (Griechische M.) Einer der Brüder der Acanthis.

Acarnan. (Griechische M.) Ein Jüngling, den die Götter auf seiner Mutter Flehen aus einem Knaben plößlich einen Mann werden ließen. Alcmäon und Callirrhöë waren seine Ältern; Alcmäon war des Amphiaraus und der Eriphyle Sohn (welche sich durch das Halsband der Harmonia hatte be= stechen lassen, ihres Gatten verborgenen Aufenthalt anzugeben, worauf sich dieser der Aufforderung, mit gegen Theben zu ziehen, nicht mehr entziehen konnte). Amphiaraus war, wie er vorher wußte, geblieben, und hatte seinem Sohne die Rache an der Mutter übertragen; dieser also ermordete diefelbe. Er heirathete dann die Alphestböa, Tochter des Königs Phegeus zu Psophis in Arcadien, von welcher er sich jedoch später, um der Callirrhoë willen, schied. Die Brüder der Ersteren ermordeten ihn, und die unglückliche Wittwe bat die Götter um die Gunst, welche oben angeführt und ihr bewil= ligt wurde. Ihre Söhne Acarnan und Amphotěrus erwuchsen plöglich zu Männern und übten volle Rache für den Verlust der Mutter. Die Mörder ihres Vaters, die Brüder seiner ersten Gattin und deren Ältern wurden von ihnen getödtet. Darauf wanderten sie mit ihren Leuten und ihrer Mutter nach Epirus aus, und von dem einen der Brüder erhielt die Landschaft den Namen Acarnanien.

Acasch. (Indische M.) Der feinste Urstoff, der Äther, welcher die Welt erfüllt und durch eine große Verdichtung in die übrigen vier Urstoffe (aus denen allen fünfen die lebenden Wesen bestehen) übergeht. Diese vier sind unsere Elemente, Luft, Feuer, Wasser, Erde. Im Menschen ist nach dieser Lehre das Knochengebäude Erde, Fleisch und Blut Waffer, thierische Wärme Feuer, Athem Luft, und die Seele, oder der Raum, den der Mensch einnimmt - ist Acasch, Äther. Auch die Töne, welche in die Ohren dringen, so wie die bewegte Luft, der Wind, sind Acasch, wobei noch zu bemerken ist, daß, obwohl die übrigen vier Elemente ganz von diesem verschieden, ste dennoch durch allmählige, stufenweise Verdichtung desselben entstanden sind.

Acaste. (Griechische M.) Tochter des Oceanus und der Tethys, also eine der Oceaniden.

Acastus. (Griechische M.) Ein Sohn des Pelias und der Tochter des Vias, Anaribia. (Die übrigen Kinder dieses Paares waren Pisidice, Hippothöë, Alcestis und Pelopea.) Acastus war ein Genosse der calydonischen Jagd

« AnteriorContinuar »